„Digitalisierung bei Bauanträgen und Stand des Breitbandausbaus beachtlich“

„Digitalisierung bei Bauanträgen und Stand des Breitbandausbaus beachtlich“

Wirtschaftsinitiative Mittelstand tauschte sich mit Main-Kinzig-Verantwortlichen zum Stand der Digitalisierung im Landkreis aus.

Gelnhausen / Main-Kinzig (WIMK/mf). Bei einem Besuch der Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig im Main-Kinzig-Forum ging es im Austausch mit wirtschaftspolitischen Entscheidern des Landkreises um den Stand der Digitalisierung. Wichtige „Kittelbrennthemen“ waren dabei die Bauantragsgenehmigungen für Unternehmen und die Frage, was für ein zügiges Verfahren notwendig ist, sowie der Breitbandausbau, um den Main-Kinzig-Kreis (MKK) als smarte Region zukunfts- und wettbewerbsfähig zu machen. Auch Landrat Thorsten Stolz nahm sich Zeit für den Austausch mit Kerstin Cieslik-Pfeifer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsinitiative und Michael Graf, Vorstandsmitglied und Leiter des Kreisverbands Main-Kinzig im BVMW. Zu den weiteren Teilnehmenden des Arbeitsgesprächs gehörten seitens der WI: Andreas Malle, Mit-Initiator des WI-Projektes Optimierung von digitalen Bauantragsprozessen im MKK, Alexander Essel, Leiter der Kommission Breitbandausbau und Digitales und seitens des MKKs neben dem Landrat Thorsten Stolz, Simone Roth (Breitband Main-Kinzig GmbH), Herr Weber (IT MKK), Steffen Schomburg (Kreisbauamt), Herr Lenz (Kreisbauamt).

Gespräch auf Augenhöhe soll zur Problemlösung beitragen

Die Wirtschaftsinitiative setzt sich schon länger für eine bessere Kommunikation zwischen Wirtschaft und Behörden zur gemeinsamen Realisierung von zügigeren Verwaltungs-Abläufen ein. „So treibt unsere Initiative Bürokratieabbau die Digitalisierung der Bauanträge im MKK intensiv im Austausch mit Behördenvertretern voran. Bei der im Jahr 2021 ins Leben gerufenen Kooperation geht es um eine bessere Kommunikation zwischen Behörden und Unternehmen gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis. Gemeinsam etwas bewegen– das ist die Intention unserer Initiative“, so Kerstin Cieslik-Pfeifer. „Die digitale Transformation bei Genehmigungsverfahren von Bauanträgen ist aus Sicht unserer Arbeitsgruppe mehr als überfällig. Digital vorliegende Unterlagen werden nicht selten immer noch ausgedruckt, manuell bearbeitet und anschließend zur digitalen Weiterverarbeitung wieder eingescannt, weil etwa die gesetzlich vorgeschriebene Beteiligung anderer Stellen nicht anders gewährleistet werden könnte. Das ist kein Punkt, der rein auf den Main-Kinzig-Kreis beschränkt wäre, aber eben auch die Unternehmen im Kreisgebiet betrifft“, beschrieb Michael Graf, Leiter des Kreisverbands Main-Kinzig im BVMW, ein noch weit verbreitetes, zeitraubendes und Ressourcen verbrauchendes Vorgehen, welches nicht mehr zeitgemäß ist.

Bewegung bei digitalisierter Baugenehmigung

Herr Schomburg und Herr Lenz stellten den Status Quo der Digitalisierung bei Baugenehmigungsverfahren vor. Es werden im Kreis landeseinheitliche Standards durch Nutzung des Bauportal Hessen (DigiBauG) gesetzt. Ziel ist unter anderem eine Beschleunigung von Genehmigungsprozessen durch medienbruchfreie digitale Kommunikation zwischen den Akteuren. Hessens digitaler Bauantrag startete im März 2024 in die Einführungsphase. Dabei geht es um ein einheitliches und nutzerfreundliches Verfahren, um Bauanträge digital einzureichen, online zu beteiligen und elektronisch zu bescheiden. Die Umsetzung folgt nach bundeseinheitlichen elektronischen Kommunikationsstandards und wird in Zusammenarbeit mit den Bauaufsichten und Fachverfahrensherstellern deutlich vereinfacht und beschleunigt.

Bislang sind laut Breitband Main-Kinzig rund 2.500 Unternehmen im Landkreis an das Breitbandnetz angeschlossen. Insgesamt verfügen 1.300 Gewerbegebäude über einen Glasfaseranschluss. Pro Woche erfolgen etwa acht bis zehn km Tiefbau zum Ausbau der Glasfasern. Die Breitband Main-Kinzig hat mittlerweile fünf Bauüberwacher im Einsatz, die täglich unterwegs sind und alle Sicherstandards und auch die Verlegung intensiv kontrollieren. Mobilfunklücken sollen ebenfalls zeitnah geschlossen werden. Im Gespräch sind der Bau von 15 neuen Mobilfunkmasten im Kreis.

„Das sind erfreuliche Nachrichten. Der Austausch mit den politischen Entscheidern auf Landkreisebene zeigt uns, dass wir als Stimme des Mittelstandes ernst genommen werden. Wir werden als Ansprechpartner für die Interessen und Probleme unserer mittelständischen Unternehmen wahrgenommen und geschätzt“, zeigte sich Cieslik-Pfeifer nach dem Austausch zufrieden. Die Gespräche auf dieser Ebene sollen daher fortgesetzt werden, um sich auf den jeweils neuesten Stand der Aktivitäten zu bringen. „Es ist ein Austausch auf Augenhöhe, der Verständnis für die Komplexität verschiedener Projekte wie den Breitbandausbau und die Optimierung der Bauantragsgenehmigungsverfahren weckt. Wir als Wirtschaftsinitiative wollen als starke Stimme des regionalen Mittelstands auf Problemfelder hinweisen und als Sparringspartner der Politik Lösungen anbieten“, freut sich die Wirtschaftsinitiative auf weitere Arbeitsgespräche.

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