„Vorbilder für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen“

„Vorbilder für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen“

Familienministerin zeichnet Main-Kinzig-Kreis aus – „audit berufundfamilie“: Qualitätssiegel für Familienfreundlichkeit für den Kreis.

Main-Kinzig (MKK/jkm). Der Main-Kinzig-Kreis ist in Berlin für seine familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik geehrt worden. Bundesfamilienministerin Lisa Paus sprach dem Landkreis und den weiteren Unternehmen und Organisationen ihren Dank aus und ermunterte, weiterhin mit gutem Beispiel für andere voranzugehen. „Die zertifizierten Unternehmen, Institutionen und Hochschulen zeigen Verantwortungsbewusstsein, dass ihre Beschäftigten leichter Familie und Beruf vereinbaren können. Sie sind damit nicht nur Vorbilder für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen in Deutschland. Sie profitieren auch im Wettbewerb um die besten Fachkräfte und tragen zu einer modernen, familienbewussten Arbeitswelt bei“, sagte Paus.

Das Zertifikat zum „audit berufundfamilie“ hat eine erste Laufzeit von drei Jahren. Danach werden die Zwischenziele überprüft und neue Ziele gesetzt. Vorausgegangen ist der Verleihung des Qualitätssiegels ein mehrmonatiger, strukturierter Auditierungsprozess, in dem Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben weiterentwickelt und die familien- und lebensphasenbewusste Ausrichtung des Kreises als Arbeitgeber verankert wurde. Von den Dezernenten bis zur Ebene der Sachbearbeitung, von Beschäftigten aus dem Schichtdienst über die Kernverwaltung bis hin zu Außenstellen: Der Main-Kinzig-Kreis ließ eine große Bandbreite an Perspektiven einfließen, die sich in der für drei Jahre gültigen Zielvereinbarung wiederfinden.

Landrat Thorsten Stolz nahm die Urkunde im Haus der Deutschen Wirtschaft entgegen, stellvertretend für Projektkoordinatorin Nicole Dein und alle Beschäftigten, die an der Auditierung teilgenommen haben. „Ich sehe in der Auszeichnung vor allem eine Motivation. Wer beim Thema Familienfreundlichkeit nicht auf seine Fachkräfte hört, der hört irgendwann gar nichts mehr von ihnen, buchstäblich. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dann einfach weg“, erklärte Thorsten Stolz. „Deshalb gehen wir jedes einzelne der Ziele in der Vereinbarung an und werden nach drei Jahren noch ein gutes Stück weiter vorangekommen sein.“

Für das, was junge Eltern oder auch pflegende Angehörige brauchen, um trotz der familiären Pflichten ihre Arbeit gut erledigen zu können, bietet der Main-Kinzig-Kreis schon eine Menge an Hilfe und Entlastung an. Das festgelegte, übergeordnete Ziel durch das „audit berufundfamilie“ ist es, noch stärker Beschäftigte mit ihren privaten Herausforderungen wahrzunehmen und „ein Umfeld mit einer hohen Offenheit für dieses Thema“ zu schaffen. Dazu gehört eine weitgehend flexibilisierte Arbeitszeit, eine engere Abstimmung in Teams, ein breites Angebot an Gesundheitsförderung, die Möglichkeit zu mobilem Arbeiten und Homeoffice und eine Führungskultur, die Beschäftigte in ihren Lebensphasen bewusst stützt. Als eine von vielen konkreten Maßnahmen bietet der Main-Kinzig-Kreis in den Sommerferien eine Betreuungsalternative für Kinder im Grundschulalter an, wenn keine eigenen örtlichen Betreuungsmöglichkeiten vorhanden sein sollten.

Einsetzbar in allen Branchen und unterschiedlichen Betriebsgrößen, erfasst das „audit“ den Status quo der bereits angebotenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen, entwickelt systematisch das weitere Potenzial und sorgt mit verbindlichen Zielvereinbarungen dafür, dass Familienbewusstsein in der Organisationskultur verankert wird. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erteilt ein unabhängiges, prominent mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden besetztes Kuratorium das Zertifikat zum „audit“. Die praktische Umsetzung wird jährlich überprüft. Nach drei Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende personalpolitische Ziele vereinbart werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung darf der Arbeitgeber das Zertifikat weiterführen.

Zum Bild: Familienministerin Lisa Paus (links) hat das Qualitätssiegel an Landrat Thorsten Stolz (Zweiter von links) und mehrere andere Institutionen und Unternehmen überreicht.

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