„Hier ziehen viele Akteure an einem Strang“

„Hier ziehen viele Akteure an einem Strang“

Erster Kreisbeigeordneter Hofmann übergab Förderbescheide an die Stadt Schlüchtern – „Dieses Engagement ist von unschätzbarem Wert“

Schlüchtern (MKK/fw). „In Schlüchtern ist viel in Bewegung, nicht nur in der Innenstadt, sondern auch und gerade in den Stadtteilen. Für die Entwicklung und Stärkung des ländlichen Raums ist dieses Engagement von unschätzbarem Wert“, sagte Andreas Hofmann. Der Erste Kreisbeigeordnete überbrachte Bürgermeister Matthias Möller nicht nur den Dank des Kreises für die vielfältigen Initiativen, sondern auch reichlich Förderbescheide aus dem LEADER- und dem Dorfentwicklungs-Programm.

Schlüchtern verfüge über ein beachtliches Maß an Kreativität, was die Vielzahl der bürgerschaftlichen Tätigkeitsfelder zeige, nicht zuletzt bei den Präsentationen im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. „Es ist gut und wichtig, dass der Magistrat bis hin zur Verwaltung das zu nutzen und einzubinden weiß. Das ist ein Bestandteil der Dorfentwicklungs-Projekte und das stärkt neben der Akzeptanz der Initiativen natürlich auch den Zusammenhalt. Hier ziehen viele Akteure an einem Strang, zum Wohle der Dörfer“, lobte Hofmann.

Konzeption „Klima-Stadtwald Schlüchtern“:

Die Stadt Schlüchtern besitzt 1.364 Hektar Wald und ist damit neben dem Staatsforst einer der größten kommunalen Waldbesitzer im Main-Kinzig-Kreis. Eine ganzheitliche Strategie für die Bewirtschaftung soll nun die vielfältigen Funktionen des Waldes, regional wie überregional, in ihrer Gesamtheit berücksichtigen. Dies umfasst die Bedeutung des Waldes für die unterschiedlichen Nutzungen wie Forstwirtschaft, Tourismus und Erholung wie auch Aspekte des Klimawandels. Für die Strategie erfolgt zunächst eine Bestandsaufnahme durch eine Lenkungsgruppe, anschließend wird das Konzept erstellt, dessen Ziele dem Waldeigentümer, der Stadt Schlüchtern, für die Forsteinrichtung und damit die konkrete Maßnahmenplanung als Vorgabe gilt. Die Handlungsfelder sind somit in die künftige Waldbewirtschaftung einzuplanen. Aus LEADER-Mitteln erhält die Stadt Schlüchtern hierfür 28.800 Euro.

Städtebauliche Beratung:

Die städtebauliche Beratung durch das Architekturbüro Heim/Schmidt ist ein Unterstützungs- und Beratungsangebot der Dorfentwicklung, das sich überwiegend an private Immobilienbesitzer wendet, die sich mit dem Gedanken tragen, ihre Immobile zu sanieren oder umzubauen. Für den Immobilienbesitzer ist diese Beratung kostenfrei. Erst nach der Beratung entscheiden die Immobilienbesitzer, ob sie eine Landesförderung beantragen wollen. Die städtebauliche Beratung steht privaten und öffentlichen Investitionsträgern auch vor einer möglichen Förderantragstellung zur Verfügung. Sie wurde in Schlüchtern nunmehr zum dritten Mal in Folge bewilligt, sodass die Beratungen über den gesamten Zeitraum der Förderphase der Dorfentwicklung in Schlüchtern in Anspruch genommen werden kann. Die Summe der Landesförderung für das Beratungsangebot wiederum beträgt 22.300 Euro.

Verfahrensbegleitung:

Die Aufgabe der Verfahrensbegleitung besteht darin, die Projekte der Dorfentwicklung in den Stadtteilen der Stadt Schlüchtern in der Umsetzungsphase organisatorisch und inhaltlich aufeinander abzustimmen. Die Grundlage bildet das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK). Ziel ist es, den gesamtkommunalen Gedanken dieses Konzepts fortzuführen. Wesentlicher Kern der Verfahrensbegleitung ist eine gezielte Beratung der beteiligten Akteure in den Stadtteilen, damit aus den Projektideen des IKEK realisierungsfähige Projekte werden. Zum konkreten Aufgabenspektrum der Verfahrensbegleitung, mit der in Schlüchtern Hartmut Kind vom Büro SP+ beauftragt ist, gehören zudem kleinere Vorplanungen zur Projektfindung, Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit, Moderationen oder die Evaluierung zum IKEK-Prozess. Dafür gibt es einen Zuschuss über 18.300 Euro.

Öffentlichkeitsarbeit Innenentwicklung:

Das Projekt steht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Dorfentwicklungs-Vorhaben „Leerstands- und Potenzialflächenerfassung“, das im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramm bereits bewilligt und sich seit Anfang 2022 in der Planung beziehungsweise Umsetzung befindet. Um das Thema „Erhaltung der alten Ortskerne und die zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Dörfer/Ortsteile“ breiter diskutieren zu können, bedarf es einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit und zusätzlicher Wissensvermittlung zum Thema. Geplant sind unter anderem Workshops mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Eigentümern. Die Beteiligten können ihre persönlichen Anliegen bezüglich der Erhaltung und des Umbaus alter Bausubstanz und der künftigen Entwicklung von Immobilien vortragen und in der Gesprächsrunde diskutieren. Auch Videos sollen als Anschauungsmaterial für privaten Bauherren hergestellt werden. Aus Landesmitteln wird dieses Projekt mit 8.500 Euro bezuschusst.

Spiel- und Freizeit-Entwicklungskonzept:

Die Stadt Schlüchtern mit ihren Stadtteilen ist eine kinderfreundliche Kommune, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein attraktives Spiel- und Freizeitangebot den Bewohnern, Jung und Alt, bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es, die unterschiedlichen Belange der Kinder und Jugendlichen bei den Spiel- und Freizeitangeboten zu berücksichtigen. Die vorhandenen Spiel- und Bolzplätze, die öffentlich nutzbaren Grün- und Freiflächen, die dem freien Spiel und der Freizeitnutzung zur Verfügung stehen, sind in die Jahre gekommen und bedürfen teils einer grundhaften Sanierung und Neugestaltung. Mitunter fehlen Spiel- und Freizeiteinrichtungen, die aktuelle Trends aufgreifen und insbesondere den Kindern und Jugendlichen sowie älteren Menschen und Familien insgesamt attraktive Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten anbieten. Eine „Konzeption Spielen und Freizeitangebote in der Stadt Schlüchtern“ soll entstehen, gefördert mit einem Zuschuss aus dem Dorfentwicklungs-Programm über 25.400 Euro.

Entwicklungs- und Nutzungskonzept Areal am alten Kindergarten Hutten:

Der ehemalige Kindergarten am Talweg in Hutten wird seit vielen Jahren nicht mehr genutzt und steht leer. Aufgrund der fehlenden Nutzung sind zwischenzeitlich erhebliche Bauschäden entstanden, die eine Neunutzung ausschließen. Der Ortsbeirat und die Stadt Schlüchtern haben dafür plädiert, das desolate Gebäude abzubrechen und das städtische Grundstück hinsichtlich einer Wohnbebauung zu entwickeln. Es solle eine Wohnbebauung erfolgen, die sich an der dörflichen Umgebung in Hutten orientiert und den Zielen der Dorfentwicklung entsprechen. Hierfür soll eine Konzeptstudie erarbeitet werden, die die Bebauungsmöglichkeiten auf dem Grundstück aufzeigt und erste Überlegungen hierzu abbildet. Zudem sollen Planungslösungen in verschiedenen Varianten erarbeitet und öffentlich präsentiert werden. Auch hier gibt es Landesmittel aus dem Dorfentwicklungsprogramm über25.000 Euro.

Das Bild zeigt von links Marina Ilg (Regionalmanagerin von SPESSARTregional), Bürgermeister Matthias Möller, den Ersten Kreisbeigeordneten Andreas Hofmann und Johannes Michel (Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum).

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