„Ein Wald für die Windkraft und für die Kur ist möglich!“

„Ein Wald für die Windkraft und für die Kur ist möglich!“

Schnell zusammen gefasst – und Dank KI nicht ganz perfekt

  • Zur anhaltenden Diskussion um die unterschiedlichen Vorstellungen einer Nutzung des Horstberges zwischen Bad Orb und Jossgrund durch den Windkraft-Investor Örsted und den Zusammenschluss der Stadt Bad Orb und des Investors Henning Strauss für ein Heilwald-Projekt äußert sich Stefan Heimrich (Bad Orb).
  • Die Unterzeichner wünschen sich daher, dass die Stadt Bad Orb auf Örsted zugehen und Kompromisse aushandeln sollte, um die Windkraftanlagen mit dem Kur- und Heilwald in Einklang zu bringen.
  • „Im Februar 2025 haben Bürgerinnen und Bürger aus Bad Orb in einem offenen Brief an den Bürgermeister Tobias Weisbecker die ablehnende Haltung der Stadt gegenüber der Windkraftanlagen auf dem Horstberg scharf kritisiert.

… hier schreibt der Leser … Beitrag von Stefan Heimrich zum Thema Windkraftanlagen auf dem Horstberg.

Bad Orb / Jossgrund (red/sh). Zur anhaltenden Diskussion um die unterschiedlichen Vorstellungen einer Nutzung des Horstberges zwischen Bad Orb und Jossgrund durch den Windkraft-Investor Örsted und den Zusammenschluss der Stadt Bad Orb und des Investors Henning Strauss für ein Heilwald-Projekt äußert sich Stefan Heimrich (Bad Orb). Hinweis der Redaktion: Lesermeinungen geben die Meinung der jeweiligen Verfasser wieder und vertreten nicht automatisch auch die Meinungen der Redaktion. Sie sind ein fester Bestandteil demokratischer Grundrechte und wichtig für das Funktionieren und den Meinungsaustausch in einer Demokratie. Nachfolgend die Ausführungen von Stefan Heimrich (im Wortlaut):

„Im Februar 2025 haben Bürgerinnen und Bürger aus Bad Orb in einem offenen Brief an den Bürgermeister Tobias Weisbecker die ablehnende Haltung der Stadt gegenüber der Windkraftanlagen auf dem Horstberg scharf kritisiert. Sie wollten sich damit gegen die Behauptung erwehren, dass ganz Bad Orb keine Windkraft will. Eine Forsa-Umfrage vom März 2024 kam zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Befragten grundsätzlich wenig bis keine Bedenken gegen den Bau eines Windparks in ihrem Wohnumfeld haben. Aus ihrer Sicht wäre es fatal, das lokale Potential der Windenergie nicht zu nutzen. Ohne die Windkraft wäre ein ganzheitliches Energiekonzept auf Basis von erneuerbarer Energie und damit auch die geplante Klimaneutralität der Kommune im Jahr 2045 nicht zu erreichen. Die Bürger haben sich gefragt, ob die Stadt sich das leisten kann und welche Alternativen stattdessen angedacht sind. Daneben ergaben sich viele weitere Fragen zum Kur- und Heilwald und zur Entscheidung der Stadt, sich gegen die Windkraft zu stellen“.

„Um diese Fragen aufzugreifen und zu diskutieren, hatte Herr Weisbecker die VerfasserInnen des Briefes am 28. Mai zu einem Gespräch in den Saal der König Ludwig Stiftung gebeten. Neben ihm waren noch der Kurdirekt Steffen Kempa sowie der ehrenamtliche Klimamanager der Stadt Bad Orb, Bernhard Acker, vertreten. Nach einer kurzen Begrüßung der zwölf Anwesenden UnterzeichnerInnen des Briefes durch den Bürgermeister referierte Herr Acker zu Beginn über das Energieeffizienz- und Klimamanagement der Stadt Bad Orb“.

„Im Anschluss stellten sie sich den Fragen der Bürger und verschiedene Argumente für und gegen den Windpark am Horstberg wurden ausgetauscht. Dabei blieb die Atmosphäre zugewandt und sachlich. Den Unterzeichnern ging es darum herauszufinden, warum die Stadt sich vehement gegen den Windpark ausspricht. Den Vertretern der Stadt war es wichtig zu betonen, dass sie nicht generell gegen Klimaschutz und Windkraft sind. Stattdessen möchten sie die Grundlage für den Kurstandort, die intakte Natur in Form des Orber Waldes bewahren, um die Zukunft des Heilbads zu gewährleisten. Es kam heraus, dass die Zertifizierung des geplanten Kur- und Heilwaldes auf dem Horstberg durch Windkraftanlagen in der Nähe gefährdet sein könnte. Wenn die Windkraftanlagen im ausreichenden Abstand ständen und dadurch den Kur- und Heilwald nicht ausschließen würden, wäre ein Kompromiss möglich. Die Unterzeichner wünschen sich daher, dass die Stadt Bad Orb auf Örsted zugehen und Kompromisse aushandeln sollte, um die Windkraftanlagen mit dem Kur- und Heilwald in Einklang zu bringen. Hierfür müssen auch alternative Standorte für den Kur- und Heilwald geprüft und die Kriterien zur Zertifizierung durch das Kompetenzzentrum für Waldmedizin und Naturtherapie in Bad Wörishofen öffentlich gemacht werden“.

„Auch vergangene Beschlüsse können überdacht und neue Mehrheiten können gesucht werden“

„Laut Ansicht der anwesenden UnterzeichnerInnen wurde verpasst, den Bürgern die Wichtigkeit und Vorteile der Windkraft für die Kommune zu erklären. Der Verzicht der langfristigen, finanziellen Vorteile von Windenergieanlagen auf eigener Waldfläche wird bewusst zu Lasten der Bürger in Kauf genommen. Dabei wird der Klimaschutz dringend benötigt, um unsere intakte Umwelt und damit die Grundlage für den Kurstandort in Bad Orb zu bewahren. Beides muss zusammen gedacht werden. Daher kann sich die Stadt nicht auf die Nische Kur- und Heilwald zurückziehen und erwarten, dass die anderen Kommunen die Aufgabe der Energieerzeugung übernehmen. Vielmehr muss das Konzept auf eine nachhaltige Zukunft ausgerichtet werden. Das Gespräch zeigte, dass es möglich ist, Kompromisse zu finden und gemeinsame Lösungen für die Zukunft von Bad Orb zu ermöglichen. Auch vergangene Beschlüsse können überdacht und neue Mehrheiten können gesucht werden. Politische Meinung kann sich auch ändern“.

„Die Stadt hat die Aufgabe, bis 2045 klimaneutral zu werden. Diese riesige Aufgabe schaffen wir nur gemeinsam und nur, wenn wir alle unsere Potentiale nutzen und nicht einseitig mögliche Lösungen ausschließen. Nach dem Motto: Wer will sucht Wege, wer nicht will sucht Gründe“.