Jeder Stift ist ein Baum für die Zukunft

Jeder Stift ist ein Baum für die Zukunft

Klimawandel-Projekt des Gelnhäuser Vereins Helping Hands e.V. schafft in Bangladesch nachhaltige Veränderung.

Gelnhausen / Bangladesch (HeH/sw). Wer Shawpna einmal begegnet ist, vergisst sie nicht so schnell wieder. Die junge Frau aus Mongla im südwestlichen Bangladesch ist nicht nur selbstbewusst, intelligent und attraktiv – sie besitzt auch eine Ausstrahlung, in der ihre bunte Umwelt noch klarer aufleuchtet. In ihrer ärmlichen Hütte heißt sie Besucher willkommen, wie in einem Palast. Dabei ist Shawpnas Heimat alles andere als ein prächtiges Reich.

Immer heftigere Wirbelstürme bedrohen Leben und Besitz der verarmten Bewohner. Der Fluss schwemmt aus der bengalischen Bucht nicht nur den Müll des Planeten an, sondern auch immer mehr Salzwasser, das Acker unfruchtbar macht. Auf dem Rückweg reißen die Fluten meterweise Flussufer mit. Auch die Sundarban, der größte Mangrovenwald der Welt, kann diesem Angriff nicht ewig trotzen.

Doch Shawpna und ihre Nachbarn haben im Projekt des Gelnhäuser Vereins Helping Hands e.V. gelernt, wie sie den Herausforderungen begegnen können. Die Hütte errichten sie höher und binden sie mit Seilen an Bäumen fest, damit der Sturm sie nicht wegreißt. Gegen die Versalzung des Bodens hilft natürlicher Kompost; durch Umstellung auf salzresistentere Pflanzen und Meeresfrüchte oder alternative Erwerbsmöglichkeiten kann das Einkommen gesichert werden.

Außerdem hatte Shawpna vergangenen Dezember eine neue Geschäftsidee, die gleich mehrere Lösungsansätze bietet: Ein Einkommen für sie und andere, eine sauberere Umwelt, nachhaltige Veränderung durch gemeinsames Engagement. Stifte aus Papier! Diese Idee verfolgte sie, kontaktierte NROs, Schulen und Unternehmen, um sich gleich einen kleinen Markt zu schaffen. Sie begann ihr „Paper-Pen Business“. Auf den Stift druckt sie Slogans wie „Schützt die Umwelt“ oder „Vermeidet Plastik – rettet die Sundarban“. „Ich möchte mich dafür einsetzen, dass der Müll in unseren Flüssen und Teichen abnimmt“, betont sie.

Doch nicht nur die Umwelt liegt Shawpna am Herzen. Auch für ihre Nachbarn, für ihre ganze Dorfgemeinschaft möchte sie sich einsetzen. Deshalb möchte sie ihr kleines Unternehmen auch auf Stofftaschen ausweiten, um weiteren Frauen eine Anstellung geben zu können. „Im Projekt habe ich eine Menge Schulungen besucht und viel gelernt, sodass ich jetzt in der Lage bin, uns als Gruppe zu vertreten – unsere Rechte einzufordern, unsere Stimme zu erheben, neue Ressourcen zu finden.“

Auf die Bemerkung, dass ihr Einsatz für den lokalen Umweltschutz ja auch Auswirkungen für den Rest des Planeten hat, lacht die junge Frau fröhlich: denn in ihren Papierstiften ist ein Geheimnis versteckt: „In jeden Papierstift rolle ich ein kleines Samenkorn mit ein. Wenn der Stift dann leer ist und weggeworfen wird, wächst ein großer Baum daraus.“

Jeder Stift ein Baum für die Zukunft – Shawpnas Zukunft und die ihrer Familie, ihres Dorfes, ihres weiteren Umfelds … aber auch unsere Zukunft und die unseres Planeten. Denn Zukunft gestalten, das geht nur gemeinsam.

Wer dazu beitragen möchte, dass noch weitere Personen wie Shawpna sich besser vor Katastrophen schützen können, der / die spende bitte mit Vermerk „Mongla“ auf das Konto von Helping Hands e.V. (IBAN DE56 5075 0094 0000 022394) bei der Kreissparkasse Gelnhausen oder online: https://helpinghandsev.org/spenden/. Weitere Informationen gibt es online (https://helpinghandsev.org) oder per Telefon (06051 832892).

Zum Bild: Klimawandel-Projekt des Gelnhäuser Vereins Helping Hands e.V. schafft in Bangladesch nachhaltige Veränderung. Copyright: HelpingHandseV