Nach zwei Jahren im Europacup arbeitet die Bundesliga-Triathletin an ihrem nächsten Ziel – zusätzlich Sportwissenschaftsstudium in Graz.
Bad Orb (TVBO/ak). „Ich tanze jeden Tag – morgens, mittags, nachts und sogar unter der Dusche“, sagte Alice Riebler kürzlich im Interview auf dem Social-Media-Kanal der Triathlonbundesliga. Die Triathletin des Team Bad Orb, im norditalienischen Gorizia geboren, sprüht vor Energie und guter Laune. „Tanzen ist für mich der perfekte Ausgleich zu meinem intensiven Trainings- und Unialltag“, erklärt die 23-Jährige, die beeindruckende 20 bis 25 Stunden pro Woche trainiert und auch ihr Sportwissenschaftsstudium in Graz mit großer Leidenschaft vorantreibt.
Im Winter-Trainingslager der Mannschaft in Osttirol erhielt Teammanager Adi Kohr erneut einen tiefen Einblick in das Leben einer jungen Athletin, die sich nicht nur auf ihre bevorstehende Bundesligasaison vorbereitet, sondern auch eine Teilnahme im Weltcup anstrebt – nach zwei Jahren im Europacup. Der Tag beginnt früh: Zunächst absolvieren Riebler und ihre Teamkolleginnen eine halbstündige Laufeinheit, gefolgt von einem Frühstück. Danach geht es direkt weiter an den Laptop, um die Körperwinkel von Uni-Probanden bei Tests mit Wärme- und Kältebehandlungen zu analysieren. Anschließend folgt ein dreistündiges Grundlagentraining auf den Loipen.
Vier Stunden später sitzt Riebler erneut am Tisch, um weitere Tests durchzuführen. Dabei stellt sie fest, dass sich die Bewegungsreichweite der Probanden bei Kälte vergrößert. Während sie ihre Auswertungen vorantreibt, hält sie einen Energieshake in der linken Hand. Für ein ausgiebiges Mittagessen bleibt ihr kaum Zeit, da sie gleich darauf mit der Faszienrolle 20 Minuten zur Lockerung arbeitet.
Gegen 17 Uhr steigt Riebler gut gelaunt und singend ins Auto und fährt zusammen mit der Bad Orber Trainingsgruppe nach Lienz, wo das nächste Training ansteht: 3,5 Kilometer Schwimmen. Gegen 20 Uhr kehrt im Mannschaftsapartment langsam Ruhe ein – doch dann klingelt das Telefon. Es ist ihre Trainerin Ursula Gigler-Gausterer, die das morgendliche Laufvideo auf Instagram gesehen hat und ihre Armhaltung sowie die Oberkörperneigung bemängelt. „Ja, Ursi, ich weiß, du siehst alles“, sagt Riebler schmunzelnd am Telefon. „Manchmal ist das nicht einfach, aber ich bin dankbar, von ihr zu lernen. Ursi hilft mir, mich kontinuierlich zu verbessern.“
Denn Riebler hat große Ziele: „Mein Traum in dieser Saison sind Rennen im Weltcup – am liebsten mit meiner Teamkameradin Borbála Sarcia, die den Sprung schon geschafft hat. Dafür muss ich gute Leistungen im Europacup zeigen, sonst ist eine Teilnahme im Weltcup nicht möglich“, erklärt sie. Auch Teammanager Adi Kohr ist von ihrem Potenzial überzeugt: „Wer Alice kennt, wird sofort von ihrer positiven Energie und ihrem Lachen angesteckt. Sie hat Feuer im Blut und arbeitet hart an ihrer Weiterentwicklung.“ Im März kommt Riebler zusammen mit ihrer Mannschaft nach Bad Orb und wird in der Kurstadt ihre italienische Laune verbreiten und bei Musik sicherlich auch tanzen, gibt der Verein bekannt.
Zum Bild: Alice Riebler, Triathlonbundesliga-Team Bad Orb