Stadtteil-Leitungsgesellschaften als Investoren beteiligen

Stadtteil-Leitungsgesellschaften als Investoren beteiligen

Fernwärme für Stadtteile durch Stadtwerke gesichert – Genossenschaften vor Ort sind dafür keine Voraussetzung.

Wächtersbach (WB/sb). „Gebrauchsfertig, komfortabel, dauerhaft günstig und umweltschonend – Fernwärme bietet für die Bürgerinnen und Bürger zahlreiche Vorteile“. Deshalb hat die Stadt Wächtersbach 2023 begonnen, den Aufbau eines Fernwärmenetzes zu planen. Auch wenn aktuell nicht absehbar ist, ob Genossenschaften für den Betrieb des Netzes gegründet werden – das Projekt „Stadtteilwärme“ ist deshalb nicht gefährdet. Bis Ende des Jahres kann der Stadt bereits eine Förderzusage des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vorliegen.

Bei Informationsveranstaltungen zur Bürgerbeteiligung in den Jahren 2023 und 2024 wurden Fragen zum Fernwärmeausbau in den Wächtersbacher Stadtteilen gestellt, bei denen ein Betrieb durch Genossenschaften angeregt worden ist. Die Bürgerschaft, lautete der Vorschlag, könne über „Stadtteil-Leitungsgesellschaften“ als Investoren und Eigentümer der Leitungsnetze beteiligt werden. Damit verbunden wären Vorteile bei der Finanzierung und bei den zu erwartenden Kosten für die Wärmeabnahme bzw. Heizkosten.

Über die Gründung von Genossenschaften hatte Rechtsanwalt Kurt Pitz bereits 2024 in Leisenwald und Aufenau öffentlich informiert. Vergangene Woche informierte Rechtsanwalt Pitz unter Vorsitz von Bürgermeister Andreas Weiher erneut über mögliche Betreibermodelle für die Stadtteilwärme, nachdem Ortsvorsteher die Bitte geäußert hatten, über das Gründen von Genossenschaften weitere Informationen zu erhalten. Pitz betonte, dass die Initiative für eine Genossenschaftsgründung von den Bürgerinnen und Bürgern aus den jeweiligen Stadtteilen ausgehen müsse. Dabei wurde deutlich, dass derzeit keine Gründung einer Genossenschaft geplant ist.

„Das Gesamtvorhaben „Stadtteilwärme“ ist deshalb weder beeinträchtigt noch gefährdet. Die Stadtwerke werden das Projekt „Stadtteilwärme“ als Gesamtprojekt weiterführen. Das Projektteam bearbeitet zurzeit die Unterlagen zur staatlichen Förderung,“ stellt Bürgermeister Andreas Weiher fest.

Damit sind die ersten Schritte eingeleitet, um Fördergeld vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu erhalten. Läuft alles nach Plan, kann die Stadt Wächtersbach noch in diesem Jahr eine Förderzusage erhalten. Parallel zur Beantragung von Fördermitteln baut sie Kontakte zu Banken und potenziellen Investoren auf und führt Gespräche mit Ingenieurfirmen.

Durch die Teilnahme des Projektteams an Tagungen zur Energiewende und zur kommunalen Wärmeversorgung wird das Wächtersbacher Projekt Teil eines informellen Netzwerkes von Städten und Gemeinden zur Wärmeversorgung in Deutschland. Ein möglicher Genossenschaftsbetrieb oder eine Beteiligung von Bürgergenossenschaften am Betrieb des Stadtteilwärmenetzes ist zu einem späteren Zeitpunkt möglich.