„Hier trainieren einige der besten Athletinnen der Welt, und alle Sportstätten sind nur fünf Minuten entfernt“
Bad Orb (TVBO/ak). Die junge Triathletin Ava Martha Brambier aus dem Bad Orber Bundesligateam hat diesen Sommer nach einem einjährigen Aufenthalt in Spanien ihren Trainingsort nach Potsdam verlegt. Seit vier Monaten trainiert die gebürtige Büdingerin im dortigen Bundesleistungszentrum inmitten einiger der besten Athletinnen der Welt. “Noch nicht gemeinsam, aber vielleicht irgendwann”, sagt sie respektvoll über ihre neuen Stützpunktkolleginnen. Zu ihren neuen Kolleginnen gehört Olympiasiegerin Laura Lindemann sowie Nina Eim, die bei den Olympischen Spielen in Paris den zwölften Platz im Einzelrennen errang. Mit der letztjährigen U23-Weltmeisterin Selina Klamt vereint das Leistungszentrum allein drei Athletinnen, die allesamt zur absoluten Weltspitze gehören.
„Am meisten vermisse ich das stabile Wetter und die 25 Grad aus Spanien“, sagt Brambier scherzhaft. Sie ergänzt, dass sie sich in Potsdam sehr wohl fühlt. Die Triathletin ist begeistert vom engagierten Trainerteam und dem starken Gemeinschaftsgeist, der das Leistungszentrum prägt. Ihr Coach, Bundesstützpunkttrainer Ron Schmidt, stellt sie mit einem anspruchsvollen Trainingsprogramm vor neue Herausforderungen. In Spanien trainierte Brambier wöchentlich zwölf Stunden – nun sind es über zwanzig.
„Neben dem Schwimmen legen wir jetzt auch mehr Wert auf Krafttraining mit der Langhantel. Das machen wir jetzt zweimal pro Woche und gehört fest zum Programm,“ sagt sie weiter. Morgens startet die Triathletin regelmäßig mit einer intensiven Schwimmeinheit mit ihrer Trainingsgruppe von drei bis sechs Kilometern. Danach geht’s in die Schule bis 16 Uhr. Am Nachmittag folgen weitere Einheiten, zum Beispiel Laufen, Radfahren, Athletik oder Krafttraining. Nach dem Abendessen in der Cafeteria bereitet sie sich auf den nächsten Schultag vor. „Das ist ein straffes Programm, das mich fordert“, sagt die junge Wahlbrandenburgerin.
Brambier lebt im Internat mit 400 weiteren Leistungssportlern aus verschiedensten Sportarten. Ihre Wohngemeinschaft teilt sie mit fünf anderen Sportlern, von denen drei ebenfalls Triathleten sind. Ihr Zimmer bewohnt sie gemeinsam mit einer Leichtathletin. “Manchmal vermisse ich meine Eltern, aber die Sportstätten und die vielen netten Menschen, die ich schon in der Probewoche im Sommer kennengelernt habe, geben mir viel Kraft. Hier schwebt auch ständig olympischer Goldgeruch herum”, sagt Brambier mit Blick auf die Erfolge der Trainingsgruppe in Potsdam.
Aktuell liegt ihr Fokus auf der Verbesserung ihrer Schwimmleistung, die im Sprinttriathlon und in der Bundesliga entscheidend ist, um vorne mitzumischen. Bereits jetzt merkt Brambier die Fortschritte, die sie durch das Training in Potsdam erzielt hat. Seit Juni folgt sie den Trainingsplänen des Zentrums und konnte bei den letzten Wettkämpfen im September bereits eine Leistungssteigerung und eine gute Platzierung im ersten Bundesligarennen verzeichnen. Für das kommende Jahr plant sie, ihre Leistungen weiter zu steigern und sich in der Bundesliga und in den Rennen des deutschen Jugendcups in Bestform zu präsentieren.
Auch das Bundesleistungszentrum in Saarbrücken wäre eine Option gewesen, doch Brambier hat sich bewusst für Potsdam entschieden. „Hier trainieren einige der besten Athletinnen der Welt, und alle Sportstätten sind nur fünf Minuten entfernt“, sagt sie. Nach vier Monaten im Leistungszentrum fühlt sie sich hier angekommen und sieht Potsdam als den besten Weg, um ihre Ziele zu erreichen.