Vorschlag der Brauereifreunde: Von kommunaler Seite eine Initiative ins Leben rufen, um die Schloßbrauerei nicht zu vergessen.
Wächtersbach (ha). Der Stammtisch „Alte Wächtersbacher“ war am 22. Oktober zu Besuch bei den „Zapffreunde Neudorf“, die auch eine Interessengemeinschaft für die „Schloßbrauerei Wächtersbach“ sind. Der Stammtisch trifft sich einmal pro Woche in Wächtersbach beim Bier, auch alkoholfrei. Der älteste Teilnehmer ist 87 Jahre und der jüngste Teilnehmer 72 Jahre alt. „Es wird über Politik diskutiert, egal, ob kommunal oder international“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.
Aber sehr gerne wird auch über alte Zeiten geredet. Georg Dillmann verfügt über sehr großes Wissen über die Altstadt und kann sehr viel über die Altstadt in früheren Zeiten erzählen. Emil Hörner hat nach dem Krieg in der Schloßbrauerei eine Lehre als Brauer und Mälzer absolviert und berichtet viel über das Handwerk des Bierbrauens.
Die „Zapffreunde Neudorf“ bestehen aus drei jungen Männern, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Erinnerung an die Brauerei hochzuhalten. Seit Jahren sammeln sie Unikate und Raritäten aller Art, die unter dem Wappen der Brauerei standen. Vor kurzem waren sie bei Frau Sperzel in Bad Soden zu Besuch. Die Familie Sperzel hatte über Jahrzehnte einen Imbisswagen auf der Messe in Wächtersbach betrieben und war der Schloßbrauerei in all den Jahren treu geblieben. Frau Sperzel schwärmt noch immer von der Verbundenheit zu Wächtersbach und zur Brauerei. Aus diesem Grund hat sie den jungen Männern gern einige alte Krüge und andere Werbematerialen überlassen.
Ein Dank gilt Herrn Dr. Zürcher, ehemaliger Technik-Vorstand der Binding Brauerei und Erfinder von Clausthaler, der für diesen Abend das Bier aus seiner Hausbrauerei gespendet hat. Michael Werth, Sebastian Knobloch und Christian Knobloch von den „Zapffreunde Neudorf“ fügten hinzu: „Die Idee, auch in Neudorf einmal Bier zu brauen, ist nicht ganz abwegig.“
Der Stammtisch „Alte Wächtersbacher“ und die „Zapffreunde Neudorf“ fänden es gut, wenn von kommunaler Seite eine Initiative ins Leben gerufen würde, um die Schloßbrauerei nicht zu vergessen. Immerhin hatte die Brauerei in den 60er und 70er Jahren im wachsenden Wächtersbach die Vereine massiv unterstützt und auch für Arbeitsplätze gesorgt. Der Stammtisch bedankte sich bei den „Zapffreunde Neudorf“ für den gelungenen Abend.