„Nachfolgelücke“ beschäftigt den Mittelstand

„Nachfolgelücke“ beschäftigt den Mittelstand

Schnell zusammen gefasst – und Dank KI nicht ganz perfekt

  • Unternehmerinnen und Unternehmern werde geraten, frühzeitig in die Planung zu gehen, mindestens jedoch drei Jahre vorher, und Investitionen zu tätigen, die ein attraktives Unternehmen hinterlassen, so Mentzner.
  • Das Publikum spitzte im Main-Kinzig-Forum die Ohren, als der Referent Björn Mentzer, Mitgründer der „ExitBuddies“ mit Sitz in Hanau, das Thema der Nachfolge von verschiedenen Seiten beleuchtete.
  • „Durch die große Zahl an Anmeldungen haben wir gesehen, wie viele Unternehmen dieses Thema umtreibt und in Zukunft noch stärker beschäftigen wird“, resümierte Tina Sommer von der Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises.

„Impulse für Unternehmen“: Große Resonanz beim Thema Unternehmensnachfolge.

Main-Kinzig / Gelnhausen (MKK/fw). Bis Ende 2027 wollen sich deutschlandweit 626.000 Mittelständlerinnen und Mittelständler aus dem Geschäftsleben zurückziehen, heißt es in einer aktuellen Studie der KfW Research. Viele Unternehmen suchen daher nach Orientierung in diesem Thema oder gar nach einem konkreten Fahrplan. Die Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises und die Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern veranstalteten daher in ihrer Reihe „Impulse für Unternehmen“ einen Vortragsabend zu „Unternehmensnachfolge: Vorbereitung, Planung, Ausführung“ und erfuhren große Resonanz.

Das Publikum spitzte im Main-Kinzig-Forum die Ohren, als der Referent Björn Mentzer, Mitgründer der „ExitBuddies“ mit Sitz in Hanau, das Thema der Nachfolge von verschiedenen Seiten beleuchtete. Dabei betonte Mentzer, „dass es leider keine Blaupause einer erfolgreichen Nachfolge gibt“. Entscheidend seien eine vorrausschauende Strategie und gegebenenfalls Begleitung, um das Unternehmen erfolgreich weiterzugeben.

„Fast 30 Prozent der Senior-Unternehmer erwägen die Schließung, da keine geeigneten Nachfolger gefunden werden können. Besonders kleinere Betriebe sind betroffen, da es oft schwierig ist, Käufer oder Übernehmer zu finden“, erläutert Andreas Kunz, Geschäftsführer der IHK Hanau, die angespannte Nachfolge-Situation.

Unternehmerinnen und Unternehmern werde geraten, frühzeitig in die Planung zu gehen, mindestens jedoch drei Jahre vorher, und Investitionen zu tätigen, die ein attraktives Unternehmen hinterlassen, so Mentzner. Neben einer geeigneten Strategie und einem vielseitigen Netzwerk benannte Mentzner die innere Haltung als wichtigsten Hebel für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge. „Der Ausstieg aus einem Unternehmen ist kein Abstieg. Sondern Freiheit, Abgabe von Verantwortung und finanzielle Unabhängigkeit“, sagte Björn Mentzner. Doch auch mit der richtigen Einstellung sei die Suche nach einem geeigneten Nachfolger noch schwierig. Denn durch die aktuellen Zinsen sind Finanzierungen für Jungunternehmer schwierig zu stemmen und gleichzeitig verringert sich die Anzahl der potentiellen Käufer durch den demografischen Wandel. Dieses Problem verschärfe sich in den nächsten Jahren weiter.

„Durch die große Zahl an Anmeldungen haben wir gesehen, wie viele Unternehmen dieses Thema umtreibt und in Zukunft noch stärker beschäftigen wird“, resümierte Tina Sommer von der Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises. Sie kündigte an, weitere Veranstaltungen zur Unternehmensnachfolge einzuplanen. Das aktuelle Programm der kostenfreien Veranstaltungsreihe „Impulse für Unternehmen“ findet sich auf der Website der Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises unter www.wfmkk.de.

Zum Bild: Dichte Kinobestuhlung im Main-Kinzig-Forum: Der Vortragsabend zum Thema Unternehmensnachfolge traf auf große Resonanz bei heimischen mittelständischen Betrieben.