Stadtwerke Wächtersbach informieren (Hinweis: unbezahlte Werbung) über Events in Leisenwald und Aufenau Anfang Juli (mit Videos).
Wächtersbach (WB/nj). Gut besucht waren die beiden Informationsveranstaltungen zum Thema Fernwärmenetz in Leisenwald und Aufenau am 9. und 10. Juli. Nach Begrüßung der interessierten Bürgerinnen und Bürger und einer kurzen Darstellung des Bearbeitungsstandes stellte Andreas Weiher, Bürgermeister und Geschäftsführer der Stadtwerke, das aktuelle Bearbeitungsteam vor: Rechtsanwalt Kurt Pitz, Jörg Lotz – Inhaber des Ingenieurbüros Lotz und Geschäftsführer der Bioenergie, Christine Bräuer – Prokuristin der Stadtwerke, Jens Stricker – zukünftiger Projektleiter und Dr. Wolfgang Zikofsky als Fachberater.
Hauptthema beider Abende war die Machbarkeitsstudie. Jörg Lotz stellte die Ergebnisse vor. Nach Auswertung, Korrektur und Klassifizierung der von den Bürgern eingegebenen Daten, zeigt sich weiterhin sehr großes Interesse an Fernwärme. Bereinigt um die erst nach 2032 gewünschten Anschlüsse liegt die Quote bei 65 Prozent über alle Stadtteile, d.h. auf der als wirtschaftlich gesichert angesehenen Quote für die Projektrealisierung. Die im Vorfeld der Bürgerbefragung genannten Wärme und Anschlusspreise sind durch die Datenauswertung bestätigt. Eine endgültige Berechnung wird sich aus der Ausarbeitung des Projektes ergeben.
Die angegebenen Leistungsdaten bilden die Basis für die technische Auslegung und die weitere Projektplanung. Mögliche Anschluss- und -Ausführungsvarianten für die Stadtteilnetze wurden beschrieben, die im Vorfeld der technischen Auslegung vor allem für die anstehenden Genehmigungsverfahren und die Ausgestaltung der Betriebsform wichtig werden. Resultierend aus Anregungen der Bürgerschaft ergibt sich eine mögliche Betreibervariante. Die Stadtwerke investieren und betreiben die neuen Heizwerke. Bürger könnten über „Stadtteil-Leitungsgesellschaften“ als Investoren und Eigentümer der Leitungsnetze beteiligt sein. Dies könnte ein Vorteil bei der Finanzierung sein, um den meist teureren Fremdanteil klein zu halten. Mit der Interessensabfrage zur Machbarkeitsstudie wurde auch nach der Bereitschaft der Bürger zu einer möglichen Investitionsbeteiligung gefragt. Ohne genaue Angaben zu investiven Randbedingungen wurde in Summe bereits ein Betrag von drei Millionen Euro genannt.
Um die Anregung aus der Bürgerschaft zur Bildung einer oder mehrerer Genossenschaften aufzunehmen, erklärte Rechtsanwalt Pitz mögliche Betreiberformen für die Stadtteilwärme: Sinnvolle Betriebsorganisationen wären z.B. Genossenschaften, GmbHs oder Aktiengesellschaften. In Genossenschaften haben alle Beteiligten das gleiche Stimmrecht in AGs entsprechend der Aktienanteile. Der Betrieb als GmbH könnte durch die bereits gegründete Stadtwerke-GmbH erfolgen. Um den Aufbau von Genossenschaften zu erreichen, muss die Initiative von den Bürgern ausgehen. Stadt und RA Pitz würden beim Aufbau unterstützen. Die Bildung mehrerer Teilgenossenschaften sieht RA Pitz kritisch, da Streitigkeiten schwieriger zu behandeln sind als in einer Einzelgenossenschaft.
Abschließend gab Andreas Weiher noch einen Ausblick auf die nächsten Projektschritte. Wichtigster Punkt ist das Beantragen von Fördermitteln. Erst nach einem zu erwartenden positiven Förderbescheid kann mit dem Projekt konkret begonnen werden. Ein zweiter wichtiger Punkt vor Projektbeginn ist die Klärung der Finanzierung. Erste Kontakte zu regionalen Banken zeigen positive Signale.
Im Anschluß konnten Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen oder Ergänzungen zu den vorgetragenen Themen anbringen. Dies wurde sehr ausgiebig genutzt.
Alle Bürgerinnen und Bürger, die an den Veranstaltungen nicht teilnehmen konnten, können sich anhand der aufgezeichneten Videos informieren. Links dazu auf der Internetseite der Stadt und nachfolgend.
Veranstaltung in Leisenwald:
Veranstaltung in Aufenau: