Die Reise der Störche

Die Reise der Störche

Am Mittwoch, 21. Juni, startet um 18 Uhr die fachkundige Exkursion über Lebensweise, Biologie und Zugverhalten des Weißstorches.

Rodenbach / Main-Kinzig (GNA/sh). Die Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) lädt am 21. Juni um 18 Uhr zur alljährlichen barrierefreien Storchenexkursion in die Rodenbacher Kinzigaue.

Wenn die Weißstörche oder Ciconia ciconia nach ihrer langen Reise im Frühjahr in die Brutgebiete an der Kinzig zurückkehren, ist die Nistplatzsuche heutzutage kein Problem mehr. Neben vielen Bruten auf den von Menschen errichteten Storchenmasten finden immer mehr Baumbruten auf abgebrochenen Pappeln und anderen Gehölzen statt. „Adebar baut endlich wieder eigene Nester.“ freut sich GNA-Biologin Susanne Hufmann. „Dieser Brutort ist eigentlich der ursprüngliche.“ In der Vergangenheit sah man in Deutschland selbst gebaute Nester nur noch selten bis gar nicht. Stattdessen wählten die Zugvögel Niststandorte auf Strohdächern, Dachreitern, Hochspannungsmasten und eben auf Masten.

Ende April zählten die Naturschützer der GNA in der Rodenbacher Kinzigaue zum ersten Mal 16 Storchennester – ein Rekord. „Das Röhrig von Rodenbach ist eben ein ganz besonderes Feuchtgebiet. Seinen Ursprung verdankt es der Kinzig. Schon 1959 wurde es wegen seiner großen Bedeutung für die heimische Vogelwelt als Naturdenkmal unter Schutz gestellt,“ berichtet Hufmann. Seit 1976 ist es offiziell Naturschutzgebiet, in dem mehr als 130 Vogelarten vorkommen sollen. Kiebitze, Bekassinen und Zwergschnepfen machten hier Rast. Graureiher schreiten heute noch beutesuchend über die feuchten Wiesen. Auch Teich- und Schilfrohrsänger sind manchmal zu hören. Seit einigen Sommern machen Graugänse Quartier an den Tümpeln und in den Wiesen. Und natürlich hat auch der Weißstorch das Röhrig längst als Lebensraum wiederentdeckt.

Umso wichtiger erscheint es da, dem großen Wiesenvogel einen intakten Lebensraum anzubieten, in dem er genug Nahrung für sich und seinen Nachwuchs findet. Deshalb setzt sich die GNA seit vielen Jahren im gesamten Kinzigtal für den Erhalt der Auen und Feuchtwiesen ein. Der Schutz der Brutgebiete, die Optimierung von Nahrungsbiotopen und die Neuanlage von Tümpeln stehen im Vordergrund der vielfältigen Projekte der gemeinnützigen Naturschutzorganisation.

Am Mittwoch, 21. Juni, startet um 18 Uhr die fachkundige Exkursion, während der über Lebensweise, Biologie und das außergewöhnliche Zugverhalten des Weißstorches berichtet wird. Treffpunkt ist der Parkplatz beim Landhof Schmidt in Niederrodenbach (Kinzigstraße 11, 63517 Rodenbach). Bitte Ferngläser mitbringen, wenn vorhanden. Die Führung ist barrierefrei und dauert etwa eineinhalb Stunden. Die Teilnahmegebühr von vier Euro kommt dem Artenschutzprojekt Weißstorch zugute. Die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen ist kostenlos.

Faltblatt zum Weißstorch veröffentlicht. Die Geschichte des Weißstorches in Hessen ist eine Erfolgsgeschichte. Das nahm die GNA zum Anlass, über den vielseitigen Jäger und Langstreckenflieger zu informieren. Das Faltblatt ist kostenlos erhältlich unter der Telefonnummer 06184 9933797 oder kann per E-Mail gna.aue@web.de angefragt werden. Wer die Möglichkeit zur Auslage nutzen möchte, erhält eine größere Anzahl von Faltblättern.

Storchenpaten gesucht. Die GNA sucht Menschen, die als Storchenpaten mit einem monatlichen Beitrag das Artenschutzprojekt Weißstorch – nachhaltig und langfristig – unterstützen möchten. Patenschaftsbeiträge gelten als Spende und können daher gegenüber dem Finanzamt als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Eine Patenschaft kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen beendet werden. Das GNA Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Rodenbach lautet IBAN: DE75 5066 3699 0001 0708 00, Stichwort Weißstorch. Zur Ausstellung einer Spendenquittung bitte den vollständigen Name und Anschrift angeben. Mehr Informationen: www.gna-aue.de.

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