Leikert in der Rettungsdienstschule

Leikert in der Rettungsdienstschule

Sanitäter üben für den Ernstfall / Katja Leikert informiert sich über die Rettungsdienstschule des DRK in Gelnhausen

Gelnhausen / Main-Kinzig (DRK/ewi).Mein Vater gefällt mir gar nicht“ – sichtlich nervös und angespannt öffnet ein junger Mann zwei Mitarbeitern des Rettungsdienstes die Wohnungstür. Sein Vater, Herzpatient und Diabetiker, liegt apathisch auf der Couch. Jetzt ist schnelles Handeln und eine umfangreiche Anamnese gefragt: Die Vitalparameter werden gecheckt, der Patient erhält eine Sauerstoffmaske und Medikamente. Verdacht auf Herzinfarkt – also ab ins Krankenhaus. Zum Glück nur in der Theorie, denn sowohl Patient und Angehöriger als auch die Helfer sind heute nur zu Übungszwecken in ihre Rollen geschlüpft. Das Üben und Auswerten von echten Notfallsituationen ist fester Bestandteil der dreijährigen Notfallsanitäter-Ausbildung an der Rettungsdienstschule des DRK Kreisverbandes Gelnhausen-Schlüchtern. Mittels Videotechnik wird das Geschehen darum parallel in einen benachbarten Klassenraum übertragen. Dort werden die Abläufe im Anschluss ausgiebig analysiert.

Üben und Auswerten von echten Notfallsituationen ist fester Bestandteil der Ausbildung

Mit dabei ist an diesem Tag auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert, die sich in Begleitung von Elfriede Günther (CDU Gelnhausen), Monika Duderstadt (CDU Langenselbold und Kreisbeauftragte des THW) sowie Uwe Häuser (Stellvertretender Vorsitzender der CDU Main-Kinzig) über Ablauf und Inhalte der Ausbildung informierte.

DRK-Geschäftsführer Michael Kronberg sowie Michael Dittmar als Mitglied der Schulleitung stellten die Arbeit der Rettungsdienstschule vor, die vor neun Jahren in Gelnhausen eröffnet wurde und sehr eng mit den Kliniken und Lehrrettungswachen zusammenarbeitet. Neben der Ausbildung zum Rettungssanitäter finden hier auch die Ausbildung zum Notfallsanitäter sowie zahlreiche Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeiter im Rettungsdienst statt. 

Wer sich für den Beruf des Notfallsanitäters entscheidet, trifft eine krisensichere Job-Wahl, denn die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften sei hoch. Während der gesamten Ausbildung wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt; auch staatliche Fördermittel stehen unter gewissen Voraussetzungen zur Verfügung. Allerdings entscheiden sich viele nach einigen Jahren im Beruf aufgrund der körperlichen und emotionalen Belastungen für einen Wechsel. Die Ausbildung biete aber eine gute Basis, um zum Beispiel im Bereich Pädagogik sein Wissen selbst an den Nachwuchs weiterzugeben, oder ein Medizinstudium aufzunehmen.

Mit welchen Kompetenzen die Notfallsanitäter, die von Tag eins ihrer Ausbildung an als dritte Einsatzkraft auf dem Rettungswagen mitfahren, über die hessenweiten Mindeststandards hinaus ausgestattet sind, entscheidet sich dabei von Landkreis zu Landkreis. Ein Aspekt, den es bei der Ausbildung, die unter anderem auch von Nachwuchskräften aus dem Wetteraukreis oder dem Kreis Offenbach besucht wird, zu beachten gilt. 

Katja Leikert bedankte sich bei Michael Kronberg und Michael Dittmar sowie bei den Schülerinnen und Schülern für das offene Gespräch und die Einblicke aus erster Hand – auch mit Blick auf Verbesserungsvorschläge aus der Praxis für den Gesetzgeber. „Die Gabe von Schmerzmitteln und anderen Notfallmedikamenten darf nicht von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich sein. Es ist Aufgabe der Politik, das zu ändern.

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