Projekt zur Reduzierung klimaschädlicher Deponiegase

Projekt zur Reduzierung klimaschädlicher Deponiegase

Schon in 2021 Potentialstudien auf den Deponien in Hailer und in Hohenzell

Main-Kinzig (MKK/jkm). Der Eigenbetreib Abfallwirtschaft des Main-Kinzig-Kreises will in den kommenden Jahren den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen auf den Deponien erheblich reduzieren. Bereits im Jahr 2021 wurden auf den Deponien in Hailer und in Hohenzell sowie an den Altlastenstandorten Neuberg auf der Stein und Bruchköbel Potentialstudien durchgeführt, um die Möglichkeiten zu prüfen. Für die Umsetzung der entsprechenden technischen Maßnahmen stehen umfangreiche Fördermittel zur Verfügung.

Wie die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler ausführt, rückt das Thema Klimaschutz auch bei Deponien in der Stilllegungs- und Nachsorgephase zunehmend in den Fokus, denn noch sehr lange entsteht hier klimaschädliches Deponiegas mit großen Anteilen von Methan. Derzeit wird am Standort Gelnhausen Hailer bereits das Deponiegas in einem Blockheizkraftwerk verwertet und Strom und Wärme für den Eigenbedarf erzeugt. Der Stromüberschuss wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Methan als Hauptbestandteil des Deponiegases hat eine 28mal klimaschädlichere Wirkung im Vergleich zu Kohlendioxid und somit ist die Relevanz unkontrollierter Freisetzung entsprechend hoch. Um hier eine Verbesserung zu erzielen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die im Wesentlichen die Sanierung und Abdichtung aller Gasbrunnen sowie die thermische Verwertung und Umwandlung des Deponiegases durch flammenlose regenerativ-thermische Oxidation (RTO) umfassen. Der finanzielle Aufwand für die Umsetzung dieser Maßnahmen beläuft sich auf etwa 8,32 Millionen Euro.

Mit dem Jahreswechsel 2022/23 startete der Eigebetrieb Abfallwirtschaft nun vier Projekte zur technischen Umsetzung der im Fachjargon bezeichneten In-Situ-Stabilisierung an den genannten Deponien. Für die Umsetzung wurden rund 4,97 Millionen Euro (60 Prozent Fördersumme) aus dem Förderprogramm Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundes bewilligt. Insgesamt können damit auf den Deponien des Main-Kinzig-Kreis über einen Zeitraum von 25 Jahren gerundet 800.000 Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden.

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