Spessartbund beteiligt an Biosphärenreservat-Machbarkeitsstudie

Spessartbund beteiligt an Biosphärenreservat-Machbarkeitsstudie

Halbjahresversammlung ehrt Franz Staudt mit der Goldenen Ehrennadel

Main-Kinzig / Spessart (SP/pv). Der Spessartbund ist als einzige Organisation in allen von den bayerischen Kreisen im Rahmen der Machbarkeitsstudie zum Biosphärenreservat Spessart eingerichteten Arbeitsgruppen, „Natur & Umwelt“, „Mensch & Wirtschaft“ sowie „Bildung, Forschung, Kultur“, vertreten und will sich mit seinen umfassenden und länderübergreifenden Kompetenzen aktiv einbringen. Dies gab Vorstandsmitglied Michael Seiterle in seiner Eröffnungsansprache auf der diesjährigen Halbjahresversammlung der Ortsgruppen und Gaue im Spessartbund in Heigenbrücken bekannt.

Er betonte weiterhin, dass es gelte, in dem angedachten Biosphärenreservat ein auf das einzigartige Mittelgebirge abgestelltes spezifisches Konzept zu entwickeln, das nachhaltig auf die Beziehung von Natur und Kultur abgestimmt sei. Zu Beginn der Veranstaltung ehrte Vorstandsmitglied Dr. Gerrit Himmelsbach Franz Staudt von der Ortsgruppe Kleinostheim für sein langjähriges und intensives ehrenamtliches Engagement mit der höchsten Auszeichnung des Spessartbundes, der Goldenen Ehrennadel.

Himmelsbach und Vorstandsmitglied Wolfgang Beyer, die in den Biosphärenarbeitsgruppen vertreten sind, setzten sich dafür ein, dass ein Biosphärenreservat für den gesamten Spessart eingerichtet wird. Das bedeute, dass sich auch das Land Hessen mit seinen Kommunen klar zu diesem Vorhaben bekennen müsse. Der Spessartbund stehe für Gespräche zur Verfügung. In den ersten Sitzungen der Arbeitsgruppen sei es vor allem um die Einrichtung der so genannten Kernzonen gegangen. Es herrsche Einigkeit darüber, dass dieser besonders schützenswerte Bereich nicht zusammenhängend festgelegt werden müsse. In diese Kernzonen sollten nach Himmelsbach auch sogenannte Offenflächen wie Spessartwiesen und Lichtungen einbezogen werden.

Vorstandsmitglied Peter Lill-Hendriks berichtete über die aktuellen Diskussionen in der Reformkommission des Spessartbundes, zu der er der Versammlung einen Flyer vorstellte. Darin wird vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen und demografischer Veränderungen unter anderem die Öffnung des Spessartbundes für neue Vereine und Gruppierungen vorgeschlagen, „die sich im Spessart zu Hause fühlen und aktiv an der Zukunft unserer Heimat mitarbeiten wollen“.

Heike-Buberl Zimmermann gab einen Überblick über die vielfältigen koordinierenden, betreuenden Tätigkeiten und die Serviceleistungen in der Geschäftsstelle des Spessartbundes. Für die Zukunft sei ein Projekt im Bereich der Digitalisierung, vor allem der Mitgliederverwaltung, angedacht. Außerdem ging sie auf das Projekt „Teilhabe“ des Deutschen Wanderverbandes (DWV) ein, an dem sich der Spessartbund beteilige. In dem Projekt sollen neue Ansätze für die beteiligungsorientierte ehrenamtliche Arbeit in den Ortsgruppen entwickelt werden. Sie wies ferner auf wichtige anstehende Termine, unter anderem das Spessartbundesfest am 10. Juni in Burgjoß sowie auf den Tag des Wanderns am 14. Mai, hin und forderte die Ortsgruppen auf, sich daran zu beteiligen. Sie gab auch bekannt, dass sich der Spessartbund gemeinsam mit dem Taunusklub und dem Odenwaldklub mit einem Stand am diesjährigen Hessentag in Pfungstadt vom 2. bis 11. Juni beteiligen wird.

In diesem Jahr werden acht Vereine im Spessartbund, die länger als 100 Jahre existieren, mit der „Eichendorff-Plakette“ des Bundespräsidenten ausgezeichnet, gab Himmelsbach bekannt. Zu diesem Anlass soll eine Feierlichkeit am 16. September organisiert werden.

Im Rahmen der Veranstaltung hielt Maurice Schwarz, Betriebsleiter Heigenbrücken der Bayerischen Staatsforsten, einen Vortrag über die Anforderungen an die Forstwirtschaft im Zuge des Klimawandels und bezogen auf das geplante Biosphärenreservat. Darin gab er einen Überblick über Umfang, Arbeitsstrukturen und Ziele der bayerischen Forstwirtschaft, in deren Geltungsbereich 720.000 Hektar Wald fallen. Man achte darauf, dass der jährliche Einschlag nicht den Holzzuwachs überschreite und sei der Nachhaltigkeit verpflichtet. Das Ziel sei grundsätzlich eine naturnahe Bewirtschaftung des Waldes, die auch den Natur- und Artenschutz einschließe.

Zum Bild: Halbjahresversammlung des Spessartbundens in Heigenbrücken. Foto: Spessartbund / pv

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