Perspektiven für den Schulsport schaffen

Perspektiven für den Schulsport schaffen

Main-Kinzig-Kreis baut in Birstein und Wächtersbach beheizte Sportzelte auf

Main-Kinzig / Wächtersbach / Birstein (MKK/fw). Der Main-Kinzig-Kreis stellt den Schulgemeinden in Birstein und Wächtersbach, die besonders von der Umnutzung ihrer Turnhallen als Notunterkünfte betroffen sind, spezielle beheizte Leichtbauzelte für den Sport zur Verfügung. Zwar rückt das Ende der Hallen als Flüchtlingsunterkünfte immer näher, je mehr neue Schlaf- und Wohnplätze der Main-Kinzig-Kreis an anderen Stellen durch zusätzliche Not- und Gemeinschaftsunterkünfte schafft. Aber für eine frühere und verlässliche Wiederaufnahme des Schulsports sollen bereits kurz nach den Weihnachtsferien Übergangsangebote zur Verfügung stehen.

Parallel bereitet der Kreis das Ende der Hallen-Notunterkünfte vor

Der Kreis hatte mit den Schulen in den vergangenen Wochen die Situation vor Ort immer wieder beleuchtet und auch deutlich gemacht, dass die Turnhallen als Notunterkünfte nur Ausweichlösungen sind. Landrat Thorsten Stolz erklärt, „dass wir als Main-Kinzig-Kreis beides tun, für einen baldigen Rückbau der Hallen-Notunterkünfte und für eine schnellstmögliche Rückkehr zur Normalität für die Schulen und Vereine sorgen“: „Wir werden in den nächsten Tagen einen klaren zeitlichen Plan präsentieren, wann und wie wir die Unterbringung von Geflüchteten in den Hallen im neuen Jahr beenden. Für den Schul- und Vereinssport schaffen wir aber schon jetzt Fakten. Dort, wo dem Ausweichen oder Umorganisieren besondere Hürden im Weg stehen, stellen wir kurzfristig eine Extra-Halle zur Verfügung.“

In Birstein und Wächtersbach ist das der Fall. In Langenselbold tragen die derzeit gefundenen Lösungen und Absprachen noch bis zum regulären Ende der Notunterkunfts-Situation in der Halle der Käthe-Kollwitz-Schule.

Mit einem Elternbrief informiert der Main-Kinzig-Kreis die Elternschaft in Birstein und Wächtersbach direkt über die Hallen-Alternativen. Ebenso macht der Kreis darin auf aktuelle Entwicklungen rund um das Thema Flucht aufmerksam. So arbeiteten der Landkreis wie auch alle Kommunen mit Hochdruck daran, neue Unterkünfte zu schaffen, und so schnell es gehe, würden die Sporthallen wieder ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben, schreiben Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann. Auf Grundlage der Prognosezahlen des Landes Hessen vom Sommer sollte dies zwar längst geschehen sein. Seit August habe sich jedoch eine neue Dynamik eingestellt, „die sämtliche Planungen überholt hat“.

„Wir sind uns bewusst darüber, dass neben dieser humanitären Hilfe aber auch die Bedürfnisse der Schulkinder nicht auf der Strecke bleiben dürfen. Wir alle wissen, dass der Sportunterricht einen guten Ausgleich zum theoretischen Schulunterricht bietet und sich positiv auf die körperliche, soziale, emotionale und geistige Entwicklung unserer Kinder auswirkt“, heißt es in dem Schreiben der Kreisspitze. „Deshalb werden wir zu Beginn des neuen Jahres ein Übergangsangebot schaffen: An oder in Nähe der Schule wird ein beheiztes Leichtbauzelt errichtet, das die Wiederaufnahme des Schulsports ermöglicht. Selbstverständlich kann ein solches Zelt die reguläre Sporthalle nicht ersetzen, für eine Übergangszeit in den kalten Wintermonaten bietet es aber (mit Abstrichen) eine Alternative zur Schulsporthalle.“

In Wächtersbach soll die mobile Sporthalle auf einem Teil des Messegeländes entstehen. Die Leichtbauhalle wird dort zügig auch wieder abgebaut, sobald die Schulturnhalle der Friedrich-August-Genth-Schule nicht mehr für die Erstunterbringung von Geflüchteten im Kreisgebiet benötigt wird. Mit der nächsten Auflage der Messe Wächtersbach wird der Standort somit nicht kollidieren.

Die Übergangslösung in Birstein dürfte hingegen länger gebraucht werden. An den Rückbau der dortigen Notunterkunft schließt sich die ohnehin geplante Sanierung der Turnhalle an. „Diese Baumaßnahmen sind schon länger absehbar gewesen. Wir werden es mit dem Leichtbauzelt verhindern, dass die Schülerinnen und Schüler dann noch einmal für eine längere Zeit auf Schulsport auf dem Schulgelände verzichten müssen“, erklärt Landrat Stolz. Die genauen Zeitpläne für die Errichtung der Leichtbausportzelte stimmt der Kreis derzeit mit allen Beteiligten in den Kommunen und den Schulen ab.

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