„Diese Taten treffen auf keinerlei Toleranz“

„Diese Taten treffen auf keinerlei Toleranz“

Main-Kinzig-Kreis und Gemeinde Freigericht verurteilen Nazi-Schmierereien an Wohncontainern scharf

Freigericht / Main-Kinzig (MKK/fw). Menschenfeindlichkeit hat keinen Platz in dieser Gesellschaft. Hass ist keine Meinung und Sachbeschädigung kein Mittel der demokratischen Auseinandersetzung. Wir verurteilen die gezielten Schmierereien mit NS-Symbolik in Freigericht aufs Schärfste“, erklären Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann sowie Dr. Albrecht Eitz, Bürgermeister Freigerichts. In der Nacht auf Donnerstag (3. 11.) sind an den im Aufbau befindlichen Wohncontainern in Freigericht-Altenmittlau Hakenkreuze, SS-Runen und menschenverachtende Sprüche aufgesprüht worden. Der Main-Kinzig-Kreis hat am Donnerstag Anzeige erstattet und den Staatsschutz eingeschaltet.

„Region steht zusammen gegen Hass und Ausgrenzung“

Menschen flüchten vor Krieg und politischer Verfolgung. Sie haben ein im Grundgesetz verbrieftes Recht auf Asyl. Sie werden solidarisch in Deutschland untergebracht und betreut, und somit auch in allen Städten und Gemeinden des Kreisgebiets. Das ist unsere humanitäre und gesetzliche Verpflichtung“, erklären Stolz, Simmler, Ottmann und Eitz stellvertretend für den Kreisausschuss und den Gemeindevorstand. Hassparolen bewirkten nichts und würden nur die Notwendigkeit unterstreichen, besonnen, konstruktiv und gemeinsam die Aufgabe anzugehen.

Das Verwenden und Verbreiten von NS-Symbolik sei in diesem weltoffenen Land „aus guten Gründen strafbar, die leider noch immer einige rechtsradikale Ideologen und Feinde der Demokratie nicht anerkennen“. Selbst Nichtwissen schütze nicht vor Strafe, so die Politiker in ihrer gemeinsamen Erklärung: „Diese Schmierereien werden durch die Behörden verfolgt. Wer auch immer es getan hat: Er drückt seine eigenen verirrten Ansichten aus, die nicht die seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger sind. Wir als Region stehen zusammen gegen diese Formen des Hasses und der Ausgrenzung. Diese Taten treffen auf keinerlei Toleranz.“

Die Wohnanlage für Asylsuchende befindet sich derzeit im Aufbau. Nach Abschluss aller Arbeiten sollen möglichst noch im Dezember die ersten Räume belegt werden. Es handelt sich um eine Einrichtung für bis zu 80 Personen, die der Main-Kinzig-Kreis betreiben wird, in dauerhafter enger Abstimmung mit der Gemeinde Freigericht. Nach erster Einschätzung des Main-Kinzig-Kreises werden die jüngsten Sachbeschädigungen den weiteren Zeitplan nicht verzögern.

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