Tagespflegeplätze für Senioren in Biebergemünd

Tagespflegeplätze für Senioren in Biebergemünd

Bürgermeister Matthias Schmitt will politische Weichen stellen

Biebergemünd (BBGMD/tr). Die demographische Entwicklung in ganz Deutschland zeigt deutlich, dass der Bedarf an Tagespflegestellen für Senioren weiter steigen wird – besonders im ländlichen Raum. Bereits vor einigen Jahren hatte die Gemeindevertretung einen Prüfungsauftrag in Bezug auf den Bedarf an Tagespflegeplätzen an den Ausschuss für Soziales, Kultur und Freizeit verwiesen. Nun liegt die Pflegebedarfsanalyse des Main-Kinzig-Kreises vor. Für Bürgermeister Matthias Schmitt ein gutes Argument, um den Prüfungsauftrag zu forcieren und die Erkenntnisse nun dem Sozialausschuss vorzustellen: „Die Pflegebedarfsanalyse des Main-Kinzig-Kreises unterstreicht, was aus meiner Sicht schon lange auf der Hand lag: in der Region ist schon heute von einem hohen ungedeckten Bedarf an Tagespflegeplätzen auszugehen und in den kommenden Jahren mit einem weiterhin steigenden Bedarf zu rechnen. Auch in Biebergemünd benötigen wir dringend mindestens eine Tagespflegeeinrichtung. Es gibt hierzu konkrete Ideen, und ich will im Ausschuss am 7. November dafür werben, erste politische Weichen zu stellen.“

„Ärztehaus in Bieber erscheint als geeigneter Ort für eine solche Einrichtung“

Das aktuell in Planung befindliche Ärztehaus in Bieber erscheint dabei als geeigneter Ort für eine solche Einrichtung – interne Studien ergaben bereits, dass eine Tagespflegestelle gut in das zukünftig entstehende Gebäude integriert werden kann. Dafür sprächen unter anderem Synergie-Effekte: „Auch die Kommission zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung befürwortet diese Vorüberlegungen, weswegen wir bei den Vorplanungen des Ärztehauses bereits die Integration einer Tagespflegestelle berücksichtigt haben“, so der Bürgermeister. „Nun müssen diese Überlegungen mit den politischen Entscheidungsgremien abgestimmt werden. Dann können wir die Vorplanungen zügig vorantreiben.“ Eine Vorlage über die grundsätzliche Zustimmung zur Berücksichtigung von Räumlichkeiten für eine Tagespflege im Ärztehaus in Bieber hat der Gemeindevorstand deshalb nun eingebracht und erhofft – nach Beratung im Sozialausschuss – eine entsprechende Beschlussfassung in der Gemeindevertretung Ende November.

Die konkrete Ausgestaltung, sprich die Vorlage einer Entwurfsplanung für das Gebäude inklusive einer Kostenberechnung, kann dann forciert und in einigen Wochen im Planungs-, Bau- und Grundstücksausschuss zur Beratung vorgelegt werden. Wichtig ist, dass wir das politische „Go“ kriegen, um zügig voranzukommen“, hofft der Rathauschef. Im Vorgriff darauf sei auch bereits mit der katholischen Kirchengemeinde Kontakt aufgenommen worden, um einen Teil des ans Ärztehaus angrenzenden Grundstückes in der Biebertalstraße zu erwerben. „Denn eine Tagespflege benötigt Platz und eine separate Zufahrt. Ich bin dankbar, dass die Kirchengemeinde sowie das Bistum Fulda bereits signalisiert haben, der Gemeinde Biebergemünd für diesen sozialen Zweck einen Grundstücksstreifen zum angemessenen Preis veräußern zu wollen.“ Parallel werde der Bebauungsplan angepasst, ein entsprechender Aufstellungsbeschluss sei vom Gemeindevorstand gefasst worden.

Für Schmitt ist klar, dass die Gemeinde nicht selbst als Betreiberin einer Tagespflege in Frage kommt, sondern die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt und mit einem im Pflegebereich erfahrenen Unternehmen einen langfristigen Mietvertrag abschließt. Mit dem Pflegedienst Kremer, der zuletzt in Pfaffenhausen eine weitere Dependance bezogen hat, gebe es bereits einen Interessenten für eine Einrichtung in Biebergemünd. „Das sollten wir forcieren, denn mit dem Pflegedienst Kremer hätten wir einen erfahrenen, renommierten Pflegedienstleister für Biebergemünd gewonnen.“ Es gilt also, keine Zeit zu verlieren: „Wir müssen einerseits an die immer älter werdenden Menschen in unserer Gemeinde denken, aber auch an die Angehörigen, die es zu entlasten gilt“, so der Rathauschef.

Zum Bild: Matthias Schmitt (im Gespräch mit Landrat Thorsten Stolz). Foto: Matthias Schmitt / Archiv

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