Auftaktveranstaltung der Demokratiewerkstatt

Auftaktveranstaltung der Demokratiewerkstatt

Die Neuen aus der Stadt – wie neue Einwohner die Dorfgemeinschaft bereichern können

Freigericht / Main-Kinzig (BiP/cj). Im Rahmen der Demokratiewerkstatt lädt die Volkshochschule der Bildungspartner Main-Kinzig GmbH (BiP-vhs) in Kooperation mit der Gemeinde Freigericht für Dienstag, 8. November, 19 Uhr, zu einer Veranstaltung zum Thema Stadt-Land-Migration in den großen Sitzungssaal im ersten Obergeschoss des Rathauses ein.

Noch vor einigen Jahren waren Kommunen und Gemeinden im Spessart damit konfrontiert, dass vor allem junge Menschen und Familien ihre Zukunft in Metropolen wie Frankfurt am Main sahen und ihre Heimatgemeinden verließen. Die sogenannte „Landflucht“ war eine sichtbare Herausforderung. Im Jahr 2014 analysierte das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstmals – nach Jahren der Abwanderung – dass mehr Menschen aus den großen Metropolen wie Berlin, Hamburg, München oder Frankfurt wegzogen als aus dem ländlichen Raum in die Großstädte. Dieser Trend hält bis heute an und ist Resultat verschiedener Ursachen.

Am Dienstag, 8. November, 19 Uhr, im den großen Sitzungssaal im ersten Obergeschoss des Rathauses

In vielen Spessart-Gemeinden entstehen durch den städtischen Zuzug neue Dynamiken, die auch mit Konflikten behaftet sein können. Konflikte im Rahmen der Stadt-Land-Migration resultieren oftmals aus unterschiedlichen Vorstellungen vom „guten Leben auf dem Land“. Zugezogene Menschen aus der Stadt versuchen, ihre urbanen Ideen einzubringen. Gleichzeitig wünschen sich die Menschen auf dem Land von den Neu-Zugezogenen, dass sie sich am dörflichen Gemeinschaftsleben beteiligen – sei es bei der Feuerwehr, im Sportverein, oder in der Nachbarschaftshilfe. Die damit verbundenen Veränderungen – für Neu-Zugezogene und Alteingesessene gleichermaßen – stoßen gelegentlich auf Ablehnung. Dabei können die bezogenen Räume durch urbane Ideen durchaus eine Aufwertung erfahren, ohne dass dadurch die bestehenden ländlichen Qualitäten beeinträchtigt werden.

Was kann getan werden, um die unterschiedlichen Perspektiven zusammenzubringen? Wie können Ideen aus der Stadt mit Ideen vom Land kombiniert werden, sodass für die Allgemeinheit eine Win-Win-Situation entsteht? Ein Impuls dazu kommt von Sabine Jennert, Projektberaterin bei SPESSARTregional. Im Anschluss werden verschiedene Fragen in Form eines Kurzworkshops mit Sylvie Janka (Janka Beratung und Organisationsdienste aus Hanau) bearbeitet.

Die Veranstaltung steht zudem nicht für sich, sondern im Anschluss soll auch in Freigericht eine Demokratiewerkstatt entstehen. Ziel einer solchen Demokratiewerkstatt ist es, Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, ohne Voraussetzungen in einem geschützten Raum regelmäßig über politische, historische oder wirtschaftliche Themen zu diskutieren und auf diesem Gebiet voneinander zu lernen. Betreut und moderiert wird die Demokratiewerkstatt von der BiP-vhs. Demokratiewerkstätten gibt es bereits an vier weiteren Standorten im Main-Kinzig-Kreis. Das Projekt wird vom Land Hessen aus Mitteln des Weiterbildungspakts gefördert.

Die Teilnahme an der Auftaktveranstaltung ist kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich. Für Getränke wird gesorgt.

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