Mit kleinen Schritten gemeinsam zum „Radwegenetz Platte“

Mit kleinen Schritten gemeinsam zum „Radwegenetz Platte“

Wächtersbach/Brachttal (lg). Vor zwei Wochen trafen sich Ortsvorsteher, Landwirte und Jagdgenossen der Spielberger Platte zu einem runden Tisch an der Kartbahn in Wittgenborn, um Lösungen für die Realisierung eines Radwegenetzes auf vorhandenen landwirtschaftlichen Wegen zu erarbeiten. Eingeladen hatten die beiden Wächtersbacher Stadtverordneten Martina Mühlstädt und Lars Grillwitzer, die sich ehrenamtlich für die Verbesserung der Radwegeinfrastruktur in und um Wächtersbach einsetzen.

Ein verbindendes Radwegenetz auf vorhandenen Wirtschaftswegen zwischen den Dörfern der „Spielberger Platte“ möchten viele Bürger schon seit über 20 Jahren. Mehrere Konzepte wurden seitdem erarbeitet, die bislang allerdings nicht umgesetzt sind. Die Ablehnung von Fördermittelanträgen, der Verlauf von Gebietsgrenzen, der kommunale Schutzschirm und die Anforderungen an ein doppelgenutztes Wegenetz für Landwirtschaft und Radfahrer sind nur einige Herausforderungen, welche die Umsetzung bisher erschwerten.

Mit einem Treffen, das die Akteure der Spielberger Platte an einen Tisch holte, sollten nun Lösungsansätze erarbeitet werden, mit denen man kleinschrittig und finanziell darstellbar stetig einem Radwegenetz auf der Spielberger Platte näherkommen kann. Zusammen mit den Ortsvorstehern von Spielberg, Leisenwald, Waldensberg und Wittgenborn, ortsansässigen Landwirten und Jagdgenossen war eine gute Grundlage für die Besprechung geschaffen, wobei der Streitberger Ortsvorsteher leider krankheitsbedingt fehlte.

In der Diskussion ging es dann um die Frage ,,Asphalt oder Schotter?‘‘, die verschiedenen Qualitätsmerkmale des Schotters der lokalen Basaltwerke, um die optimale Oberflächenrundung der Wege, die eine Ausschwemmung bei Starkregen verhindert und um die gemeinsame Feldwegenutzung von Radfahrern, Spaziergängern und landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen. Dabei stellte sich heraus, dass es bereits einige Eigeninitiativen von Landwirten und Jagdgenossen in den letzten Jahren gab, bei denen Feldwegeabschnitte mit eigenen Mitteln und in Eigenregie ertüchtigt und instandgesetzt wurden.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Erarbeitung eines zusammenhängenden Wegenetzes auf der Spielberger Platte nur in Zusammenarbeit von Wächtersbach und Brachttal geschehen kann. Dazu soll auch das Radverkehrskonzept des MKK in die Planung mit einbezogen werden. Darin ist z.B. auch der Wirtschaftsweg von Wittgenborn nach Spielberg berücksichtigt, der durch ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis laut Konzept eine höhere Priorität besitzt. Außerdem ergibt sich aus dem Landstraßenring über die Spielberger Platte besonders in der Mitte ein solides Potential, mit dem Rad schneller als mit dem PKW von Waldensberg nach Spielberg zu gelangen. So könnte man sich Abschnitt für Abschnitt vornehmen, bis ein zusammenhängendes Wegenetz erreicht ist. Hier hoffen die Akteure auf gute Diskussionen, um zusammen mit der Förderung von Land und Kreis, den Gemeindeverwaltungen, sowie Landwirten und Jagdgenossen dem Ziel näher zu kommen.

Die Zusammenarbeit von Brachttaler und Wächtersbacher Ortsvorstehern sowie Bürgern aus beiden Gemeinden ist ein starkes Signal, hier tätig zu werden und entsprechende Mittel zur Verwirklichung in die kommenden Haushalte einzustellen. Entsprechende Anträge sind in Vorbereitung. Geplant ist, diese in beiden Gemeinden jeweils überparteilich einzubringen und miteinander in den Gremien zu diskutieren. Zu einer Betrachtung und Bewertung der angestrebten Ergebnisse plant der Arbeitskreis, sich Anfang 2023 wieder zusammenfinden.

Zum Bild: Ortsvorsteher, Landwirte, Jagdgenossen und Gemeindevertreter diskutierten an dem Treffen Lösungen für ein zusammenhängendes Radwegenetz auf der Spielberger Platte.

Share