Viele Anregungen zum Nahverkehr der Zukunft

Viele Anregungen zum Nahverkehr der Zukunft

Ergebnisse der ersten Bürgerbeteiligung zur Neuaufstellung des Nahverkehrsplans für den Main-Kinzig-Kreis liegen vor

Main-Kinzig / Hanau (KVG/ap). Die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans für den Main-Kinzig-Kreis ein wichtiger Bestandteil. Die Bürgerbeteiligung erfolgte in der Phase der Bestandsanalyse und erstreckte sich im Zeitraum vom 19. April bis zum 20. Mai 2022. Es wurden insgesamt 982 Ideen im Rahmen der Online-Beteiligung eingereicht. Diese konnten von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit einem „Like“ Zustimmung bzw. mit einem „Dislike“ Ablehnung bewertet werden. Dadurch wurden 4.290 Reaktionen erzielt und 37 E-Mails von Bürgerinnen und Bürgern mit Ideen generiert. 955mal wurde die Online-Umfrage beantwortet.

Die große Beteiligung hat uns sehr gefreut,“ erklärt Winfried Ottmann, Kreisbeigeordneter und Verkehrsdezernent des Main-Kinzig-Kreises. „Macht sie doch das große Interesse an den Themen Öffentlicher Personennahverkehr und Nahverkehrsplanung deutlich.“ „Zusammengefasst wünschen sich unsere Bürgerinnen und Bürger mehr direkte Verbindungen nach Hanau und Frankfurt, eine Taktverdichtung in den Stoßzeiten, besser abgestimmte Fahrpläne zwischen Bussen und Bahnen bzw. entsprechende Verknüpfungen,“ so Ottmann. „Auch niedrigere Fahrpreise, eine höhere Pünktlichkeit und Häufigkeit der Fahrtangebote sowie Kapazitätserweiterungen bei den Schulbussen stehen ganz oben auf der Wunschliste,“ erklärt KVG-Geschäftsführer Rüdiger Krenkel.

Mit 261 Ideen wurden die meisten Anmerkungen zu der Kategorie Liniennetz und Fahrplan abgegeben, gefolgt von 248 Ideen zur Infrastruktur und Ausstattung. 27 Ideen erhielt die KVG zum Thema Umstieg sowie 26 Ideen mit Bezug zu den Themen Ticket, Tarif und Service. 20 Rückmeldungen enthielten allgemeine Anregungen.

Im Bereich Liniennetz und Fahrplan konzentrierten sich die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger auf die fünf wichtigsten Unterkategorien: Verbindungen, Ausweitung des ÖV-Angebots, Linienweg, Anbindung und neue Haltestelle sowie Takt. Dieses Thema war besonders interessant für die Teilnehmenden. 45 Prozent der Anmerkungen wurden hierzu eingereicht. Ein räumlicher Schwerpunkt der Rückmeldung lässt sich vor allem im südwestlichen Kreisgebiet und in der Stadt Hanau sowie entlang der Ost-West-Schienenachse feststellen.

Abbildung 2: Ideen und Kritik zu Liniennetz und Fahrplan (Quelle: plan:mobil, Kassel)

Abbildung 2: Ideen und Kritik zu Liniennetz und Fahrplan (Quelle: plan:mobil, Kassel)

Mit 43 Prozent war der Anteil aller Beiträge zum Thema Infrastruktur und Ausstattung ebenfalls sehr groß.Die mit Abstand meisten Rückmeldungen im Bereich Infrastruktur bezogen sich auf den Wunsch nach der Schaffung neuer Haltestellen. Im Themenbereich PKW beziehen sich nahezu alle relevant bewerteten Maßnahmen auf die Errichtung von E-Ladesäulen. Auch die Einrichtung von Sharing-Angeboten wurde gewünscht.

Die Schaffung von Überdachungen als Schattenspender und Regenschutz sowie die komfortablere und ästhetischere Gestaltung von Haltestellen sind dominierende Themen bei den Beteiligten. Zur Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs wurden verschiedenste Vorschläge eingebracht, ein weiterer Fokus lag auf der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene . Vielfach wurde die Errichtung neuer Bahnhaltepunkte angeregt. Bezüglich der Radinfrastruktur wurde neben Radwegeverbindung mehrfach die Errichtung öffentlicher Fahrradreparaturstationen sowie die Schaffung von Fahrrad-Abstellplätzen und abschließbaren Boxen gefordert.

Hinsichtlich der Barrierefreiheit wurde insbesondere Verbesserungsbedarf an Bahnhöfen gesehen, aber auch Bushaltestellen wurden benannt. Die Ideen zum Thema Umstieg erstrecken sich über das gesamte Kreisgebiet entlang der Bahntrassen.

Zum Tarif kamen Rückmeldungen unter anderem zu Anrufsammeltaxen, Touristik-Tickets und der Gestaltung von Übergangs- sowie von günstigen Ortstarifen. In diesem Themenbereich wurde vor allem der Wunsch nach digitalen Anzeigetafeln an Busbahnhöfen und Knotenpunkten geäußert.

Im Falle der allgemeinen Themen decken die Rückmeldungen ein sehr breites Feld ab, welches von bargeldlosem Ticketkauf in den Bussen, Beleuchtung an Radwegen bis zum Wunsch nach einer regelmäßigen Bürgerbeteiligung reicht.

Die Ergebnisse der ersten Bürgerbeteiligung, die demographischen Daten, die aktuelle Verkehrsmittelnutzung und Bewertung des ÖPNV-Angebots im Main-Kinzig-Kreis sind auf der Projekthomepage https://www.mobil-zukunft-mkk.de/ hinterlegt.

Im Rahmen der Weiterentwicklung der im Leitbild Mobilität festgelegten Ziele, Grundsätze, Anforderungen und Standards für einen zukunftsorientierten und nachhaltigen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Main-Kinzig-Kreis werden alle Hinweise geprüft.

Zum Bild oben: Abbildung – Anzahl der Ideen nach Kategorie in Prozenten (Quelle: plan:mobil, Kassel)

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