„Glücksfall“: Verlässlichkeit und Kontinuität

„Glücksfall“: Verlässlichkeit und Kontinuität

Landrat Thorsten Stolz überreicht Hartmut Freund aus Biebergemünd Hessischen Verdienstorden für herausragende Verdienste um das Land und seine Bevölkerung

Biebergemünd (BBGMD/sas). Mit dem Hessischen Verdienstorden hat Landrat Thorsten Stolz eine hohe Auszeichnung des Landes Hessen an einen Mann aus dem Main-Kinzig-Kreis überreicht, der sich in herausragender Weise über viele Jahre hinweg als Gemeindebrandinspektor im Brandschutz seiner Heimatgemeinde verdient gemacht hat: Hartmut Freund aus Biebergemünd. „Sein Name steht für 40 Jahre Verlässlichkeit und Kontinuität. Nur wenige Menschen sind so lange als Ehrenbeamte tätig gewesen“, so Stolz.

Menschen wie Hartmut Freund sind ein Glücksfall für jede Gemeinde. Er ist Motivator und Vorbild, jemand, der selbst anpackt, aber auch andere dazu ermuntert, es ihm nachzutun und der junge Menschen dazu anregt, ehrenamtliche Führungsfunktionen zu übernehmen. Sein Herz schlägt für die Feuerwehr und er ist eine wichtige Stütze für die Gemeinschaft. Menschen wie Hartmut Freund tragen unsere Gesellschaft in vielen Bereichen und bringen sie voran. Hartmut Freund ist durch sein bürgerschaftliches Engagement auch ein gutes Beispiel gerade für junge Menschen und deshalb ist es mir eine große Freude, ihm den Hessischen Verdienstorden zu überreichen“, sagte Landrat Thorsten Stolz während einer Feierstunde im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen. Diese Auszeichnung ist auf 800 lebende Ordensträger begrenzt. Gekommen waren neben Familie und Freunde auch Wegbegleiter aus den Reihen der Feuerwehrkräfte, die das ehrenamtliche Wirken des 65-Jährigen würdigten. Zum besonderen Anlass gratulierte auch das Biebergemünder Bürgermeister-Trio: Der amtierende Bürgermeister Matthias Schmitt und seine Amtsvorgänger Thomas Dickert und Manfred Weber.

Um über einen so langen Zeitraum hinweg alle Ortsteilwehren zusammenzuhalten und voranzubringen, muss man hartnäckig sein, klare Kante zeigen und zu überzeugen wissen. Das ist Hartmut Freund gelungen. Sein Engagement strahlt über den Main-Kinzig-Kreis hinaus. Mein Dank gilt aber auch der Familie des Geehrten und insbesondere seiner Frau Andrea, denn ohne die Unterstützung der Familie im Hintergrund ist ein solch starkes bürgerschaftliches Wirken nicht möglich. Denn ein solches Ehrenamt ist vielmehr Berufung als Hobby und beansprucht unsere Ehrenamtlichen enorm, da sie viele Stunden ihrer Freizeit für diese wichtige Aufgabe aufwenden. Ohne Herzblut und das Wissen um den großen gesamtgesellschaftlichen Wert kann das nicht geleistet werden“, sagte Thorsten Stolz.

Bürgermeister Matthias Schmitt bezeichnete Hartmut Freund als einen Feuerwehrmann mit Herz und Seele. Unter seiner Leitung sei die Feuerwehr in Biebergemünd sehr gut und professionell aufgestellt worden. „Hartmut Freund hat den Brandschutz in der Gemeinde über viele Jahrzehnte hinweg geprägt“, sagte Schmitt. Hartmut Freund habe zahlreiche Kontakte zu anderen Feuerwehren geknüpft und ein Netzwerk aufgebaut, aus dem heraus viele Freundschaften entstanden seien. Er sei ein Kommunikator mit dem Blick für das große Ganze. Schmitt dankte auch Thomas Petrausch, der das Amt des Gemeindebrandinspektors von Hartmut Freund übernommen hat und ihn für diese Auszeichnung vorgeschlagen hatte. Die Ehrenamtsagentur des Main-Kinzig-Kreises habe diesen Vorschlag unterstützt und auf den Weg gebracht.

„… immer auch Mannschaft und Basis im Auge gehabt …“

Kreisbrandinspektor Markus Busanni würdigte die großen Leistungen des Geehrten im Feuerwehrwesen. Auf das Wort von Hartmut Freund sei stets Verlass gewesen. „Er hat immer auch die Mannschaft und die Basis im Auge gehabt.“ Er habe mehr als 100 Sprechfunk-Lehrgänge geleitet. „Das bedeutet viel Arbeit und Zeit, die in Vorbereitung und Lehrgänge investiert werden muss“, stellte Busanni fest. Freund habe viel für die Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr beigetragen.

Die Liste seiner Verdienste ist lang: Hartmut Freund war von 2006 bis 2021 Gemeindebrandinspektor in Biebergemünd. Seiner Feuerwehr bleibt er weiterhin treu und steht ihr nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite. Schon in jungen Jahren übte das Feuerwehrwesen eine besondere Faszination auf den Geehrten aus: So trat er 1969 als Zwölfjähriger in die Jugendfeuerwehr in Bieber ein und wechselte 1975 in die Einsatzabteilung. Für ihn war es selbstverständlich, Verantwortung zu übernehmen und so übte er das Amt des Wehrführers von 1987 bis 2001 aus. Auch zuvor schon war er sechs Jahre lang stellvertretender Wehrführer. Die Anzahl der Feuerwehrfahrzeuge, die während seiner Dienstzeit angeschafft wurden, wuchs stetig. Er verfügt bereits über eine ganze Sammlung an Feuerwehrauszeichnungen, Ehrenbriefen und Orden und kann nun auch den Hessischen Verdienstorden dazuzählen – sichtbares Zeichen für die Bereitschaft, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen und Menschen sowie ihr Hab und Gut zu schützen.

Hartmut Freund bedankte sich für die Auszeichnung und lobte auch seine Wegbegleiter und Unterstützer, die dazu beigetragen haben, dass er diese Aufgabe so lange ausüben konnte. „Den größten Dank aber richte ich an meine Frau Andrea und meine Tochter Lisa, die mir immer zur Seite standen“, sagte der Geehrte sichtlich bewegt.

Zwischen den einzelnen Programmpunkten spielte Peter Back, Kulturpreisträger des Main-Kinzig-Kreises 2016, auf dem Saxophon. Im Anschluss tauschten sich die Gäste gut gelaunt bei einem Umtrunk aus.

Zum Bild: Hartmut Freund (Zweiter von links) hat den Hessischen Verdienstorden erhalten. Landrat Thorsten Stolz (rechts) und Bürgermeister Matthias Schmitt würdigten die Verdienste des langjährigen Gemeindebrandinspektors von Biebergemünd und dankten auch Ehefrau Andrea Freund für die Unterstützung des Geehrten.

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