Frühchen-Eltern-Treff in Gelnhausen

Frühchen-Eltern-Treff in Gelnhausen

Gelnhausen (SEKOS/rb). Am wenigen Tagen fand das erste Treffen des neuen Treffs für Eltern von Frühchen statt, begleitet von der Neonatalogie und der Frühförderstelle Gelnhausen. Im Gespräch konnten Eltern sich hier über die Situation ihrer Kinder und ihre eigene als Eltern eines Frühchens austauschen.

Die Frühchen der Teilnehmer sind in verschiedenen Altersstufen – vom Neugeborenen bis zum Grundschulkind waren Eltern anwesend. Das Erfahrungswissen der Gesamtgruppe zeigte sich als stärkend und hilfreich für die einzelnen Familien, ein lockeres Kennenlernen und der Austausch unter ebenfalls Betroffenen tat den Familien gut. Eine sehr motivierende Aussage für die Eltern kam an diesem Abend von einer Teilnehmerin mit einem Frühchen im Kindergartenalter: „Mit der Zeit habe ich gelernt, dass ich bei meinem Frühchen mein eigentliches Verständnis von „richtig“ abwandeln darf und vieles nicht so umsetzen kann, wie ich es bei einem reif geborenen Kind wahrscheinlich tun würde. Seitdem fällt mir der Umgang mit einzelnen Situationen leichter und ich mache mir weniger Druck, z.B. beim Thema Ernährung, welches in vielen Frühchen-Familien eine Rolle spielt.“

Etwa jedes zehnte Baby kommt zu früh zur Welt, d.h. vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche. Die erlebte Frühgeburt sowie die Wochen oder Monate in der Klinik können Frühchen-Eltern belasten. Viele Mütter entwickeln Schuldgefühle und trauern um den verlorenen Teil der Schwangerschaft. Viele Väter erledigen neben dem Pendeln in die Klinik Organisatorisches, kümmern sich um eventuelle Geschwisterkinder und müssen eventuell bald wieder ihrem Beruf nachgehen. Eine sehr kräftezehrende Zeit für betroffene Eltern. Eine Prognose, wie sich das Frühchen weiter entwickeln wird, bekommen Eltern nicht. Einige Frühchen entwickeln sich unauffällig, andere haben mit leichten oder schweren Spätfolgen zu kämpfen. Manche Frühchen-Eltern werden erst Jahre später wieder damit konfrontiert, z.B. in der Schulzeit. Welche Anlaufstellen (z.B. Ärzte, Therapeuten, Frühförderung, Sozialpädiatrisches Zentrum) in der Region sich gut mit Frühchen auskennen und passend für die jeweilige Situation sein könnten, ist für Eltern nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.

Wer sich gerne austauschen möchte und/oder Aufgaben in der Gruppe übernehmen möchte, ist herzlich willkommen.

Das nächste Treffen ist am Mittwoch, 14. September, in der Selbsthilfekontaktstelle Gelnhausen, Bahnhofstraße 12. Um Voranmeldung wird gebeten. Interessierte melden sich bitte bei der Gruppensprecherin Jessica Franz, Mobil 0151 74541705

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