Teurer Winter: Gas steigt um „Faktor vier“, Strom um „Faktor drei“

Teurer Winter: Gas steigt um „Faktor vier“, Strom um „Faktor drei“

Main-Kinzig (IHK/sds). Vergangene Woche bot die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern einen kostenfreien Online-Vortrag zur Entwicklung auf den Gas- und Strommärkten an. Die Vorträge von Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH, und Alois Blos, Bereichsleiter Vertrieb im gleichen Unternehmen, sowie von Matthias Hube, Leiter des Uniper-Kraftwerks Staudinger in Großkrotzenburg, erklärten den Rahmen der Gasmangellage in Deutschland und welche Folgen sich daraus für die Unternehmen ergeben. Um es gleich zu berichten: Die Vorträge brachten keine Entwarnung. Zwar werden die Gasliefermen­gen nach Deutschland nicht vollends versiegen, sie sind aber so stark reduziert, dass zwangsläufig die Preise stark steigen. Zu erwarten sind Erhöhungen um den Faktor vier bei den Gaspreisen – und das mindestens bis Ende 2023.

Preisniveau von 2019 über Jahre nicht mehr zu erreichen

Viele Unternehmen versuchen, durch Ausweichreaktionen die steigenden Kosten zu vermeiden. Ähnlich werden auch viele private Haushalte vorgehen. Doch der Umstieg von Gas aus Strom wird die Strompreise ebenfalls steigen lassen, vermutlich um das Dreifache und das ebenfalls bis Ende 2023. „Energie wird sehr teuer, weitere Preissteigerungen sind nicht auszuschließen. Wir haben noch erhebliche Risiken im Markt“, warnte Alois Blos. Die online anwesenden Unternehmer und Geschäftsführer teilten diese Befürchtung. „Das Preisniveau von 2021 werden wir über viele Jahre weder bei Gas noch bei Strom wieder erreichen“, re­sü­mierte Moderator und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde.

Auf reges Interesse bei den Unternehmen trafen auch die Informationen zu den „Alarmstufen“ des nationalen Notfallplan Gas und zu aktuellen Gesetzgebungsverfahren, wie beispielsweise die Änderungen im Energiesicherungsgesetz zum „Brennstoffwechsel“.

Die IHK bittet Unternehmen, die eine Umstellung des Brennstoffes für ihre Anlagen planen und Schwierigkeiten bei der anstehenden Genehmigung bekommen, sich zeitnah bei ihr zu melden. Die IHK will bei den Folgevorträgen auch konkrete Anwendungsfälle aufzeigen und die Politik darüber informieren, wo überflüssige Bürokratie bei Genehmigungsverfahren die Umstellungen erschweren.

Weitere Fachvorträge zum Thema sind in Vorbereitung. Ansprechpartner ist Alexander Savelsberg, Tel.: 06181 9290-8810, E-Mail a.savelsberg@hanau.ihk.de.

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