„Nicht nachtreten, zusammenführen, Herr Bürgermeister!“

„Nicht nachtreten, zusammenführen, Herr Bürgermeister!“

Linsengericht (CDU/js). Die CDU-Linsengericht zeigt sich „mehr als verwundert“ über die harsche und einseitige Reaktion des Bürgermeisters auf die Rücktritte der Elternbeiratsvorsitzenden. Die Pressemitteilung von CDU-Sprecher J. Schmidt nachfolgend im Wortlaut:

„Es kann jeder eine eigene Meinung zum Thema Schließzeiten der Kindertageseinrichtungen in den Ferien haben, aber der Respekt vor dem ehrenamtlichen Engagement von Eltern ist genauso wichtig, wie vor dem Engagement der Erzieher. Ein Bürgermeister soll alle Bürgerinnen und Bürger vertreten, ein Blick in die neuen Leitlinien der Gemeinde Linsengericht hat das erst vor ein paar Monaten zur Grundlage des Zusammenlebens in unserer Gemeinde gemacht. Da ist von „… moderner, kompetenter Bürgerservice, effektive Bürgeransprache und -einbindung …“, die Vereinbarkeit von vielen weiteren wohlklingenden Zielen die Rede, Familie und Beruf im Linsengericht wurde diskutiert usw.

CDU verwundert über harsche und einseitige Reaktion des Bürgermeisters

Wenn der Linsengerichter Bürgermeister gerade denjenigen, nämlich den bisherigen Elternbeiratsvorsitzenden vorwirft, unfähig für Kompromisse zu sein, ist das eine Verdrehung der Fakten! Bei allen Diskussionen waren diese Personen gerade die, welche immer wieder neue Kompromisse im Dialog mit Erziehern, Betreuungsvereinen und Eltern mit enormem Zeitaufwand erarbeitet und für die weiteren Beratungen vorgelegt haben. Letztlich kam der vorgelegte Kompromissvorschlag, aus der letzten Gemeindevertretersitzung, ebenso aus den Reihen der Elternbeiräte und nicht vom Bürgermeister.

Ähnlich wie deren Vorgänger wurden auch die jetzt ehemaligen Elternbeiräte immer wieder vertröstet, hingehalten und Zusagen nicht eingehalten, bis diese keinen Sinn in der Fortführung diese Art der Zusammenarbeit gesehen haben und ihre Ämter niederlegten. Aber anstatt zu reflektieren, warum dies geschehen ist, kommt von Seiten des Bürgermeisters nur Hohn und Spott, wo ist der Respekt gegenüber der Meinung anderer, wo der Anstand im zivilisierten Umgang miteinander und vor allem: Wo ist die Selbstreflektion?

Für unseren Bürgermeister scheint das Credo zu gelten: Die Elternbeiräte sind nur Ballast und auf Zeit gewählt: „Da kann man viel und einiges aussitzen“! Kosten der Kinderbetreuung werden nicht von den Eltern generiert, sondern sind gesetzlich vorgegebene Auflagen, denen die Kommunen nachkommen müssen. Verwunderlich ist auch, dass andere Gemeinden, z.B. Freigericht trotz allgemeinem Erziehermangel es schaffen, innerhalb weniger Monate mehrere Erzieher und Erzieherinnen einzustellen. Warum gelingt uns dies in Linsengericht nicht? Ebenso ist auffällig, dass in anderen Gemeinden nicht alle Kita-Einrichtungen komplett für mehrere Wochen und gleichzeitig schließen.

Die Vereinbarkeit von „Familie und Beruf“. Seit Jahren Kernthema der Sozialpolitik, auch bei der SPD und den Grünen, scheint sich wohl noch nicht bis zu deren Vertretern in Linsengericht herumgesprochen zu haben. Wann setzen sich die Mehrheitsfraktionen SPD und Grüne endlich im Sinne der Eltern für deren Kinder bei ihrem Bürgermeister ein und durch? Auch bei ihnen sollte das Rollenverständnis in den Familien den heutigen Lebensumständen entsprechen und den geänderten Anforderungen gerecht werden.

Das Skurrile in der Angelegenheit wird erkennbar an folgendem Verhalten: Am 4. Juli erfolgt der Beschluss in der Gemeindevertretung und bereits am 6. Juli liegt eine Beschlussvorlage für den Gemeindevorstand voraus dem hervorgeht, dass die Sommerschließzeit in der 4. bis 6. Ferienwoche im Jahr 2023 sein sollen. Für die Eltern heißt das: Bestätigung ihrer Argumente aus der Vergangenheit. Von einer Meditation keine Rede.

So etwas kann man auch als Rot/Grüne Basta – Politik umschreiben. Für die CDU Linsengericht ist dies ein untragbarer Zustand! Der CDU-Fraktion verbleibt als Opposition nur die Hoffnung, dass sich die Mehrheitsfraktionen in die richtige Richtung bewegen und ihren Bürgermeister dabei im positiven Sinne mitnehmen, damit dieser vielleicht doch noch eine Kehrtwende hinbekommt.“

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