Old Shatterhand und die Kojotenbande

Old Shatterhand und die Kojotenbande

Biebergemünd (rf). Old Shatterhand – bewunderter Held längst vergangener Kindheitstage – wohl jeder und jede der „Generationen 50+“ kennt ihn und seine Abenteuer, alle entsprungen der grenzenlosen Phantasie des Deutschen Karl May (der selbst nie im „Wilden Westen“ war). Ebenso wie das Medium Hörspiel ist der aufrechte Typ im Fransenlederhemd bei vielen allerdings ein bisschen in Vergessenheit geraten. Doch wie lebendig seine Westernabenteuer derzeit noch sein können, demonstrierten die Akteure vom RadioLiveTheater eindrücklich im Bieberer Freischwimmbad. Obwohl das Wetter gerade an diesem Tag nicht wirklich günstig erschien, zog das Live-Hörspiel der Radiomacher von hr2 einige Gäste an den ungewöhnlichen Veranstaltungsort, darunter auch etliche Familien mit Kindern.

Der Sprung vom Ein-Meter-Brett kam im Regiebuch nicht vor

Cora Hunold von der Kulturinitiative Spessart06050, die die Veranstaltung in Kooperation gemeinsam mit der Gemeinde Biebergemünd durchführte, begrüßte die Gäste in lockerer Runde am Beckenrand und lud herzlich zu einem spannenden Roadmovie für die Ohren ein. Mit viel Spielfreude und vor allem einem unglaublichen Repertoire an Geräuschen, Musik, Mimik und Gestik zogen die Akteure das Publikum sogleich in ihren Bann. Der hr-Geräuschemacher Axel Senn begeisterte dabei ganz besonders: an den unterschiedlichsten „Instrumenten“, mit Hilfe von Flaschen, Gemüse, einer Ledertasche oder Kaffeekanne und vor allem einer schier unerschöpflichen Geräuschfantasie erzeugte er eine grandiose akustische Kulisse, bei der man den Wilden Westen beinahe spüren konnte.

Höhepunkt war der im Regiebuch bisher nicht zu findende Sprung ins kalte Wasser von Miss Emili (HR3-Redakteurin Tina Wurster) vom Ein-Meter-Brett, der den verhängnisvollen Sturz von einem Mississippi-Rad-Dampfer akustisch wieder geben sollte. Dies wirkte auch bei geschlossenen Augen sehr autenthisch. Glückliche Fügung: Während in der Geschichte Karl Mays die Lady in den Fluten ihr verhängnisvolles Ende findet, gelang sie in der realen Welt im Bieberer Freibad mit drei Schwimmzügen zum sicheren Ufer des Beckenrandes und erfreute sich dem Applaus des Publikums.

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