Von Zeidlern und Milchhexen

Von Zeidlern und Milchhexen

Gelnhausen (GN/ewe). Ab sofort gibt es in der Tourist-Information am Gelnhäuser Obermarkt Karten für die kulinarische Themenführung „Honig, Met und Butterbrot“ am Freitag, 13. Mai, um 20 Uhr. Bei diesem spannenden Stadtrundgang inklusive Met und Imbiss stellen die Teilnehmer auch selbst Butter her.

Kulinarische Themenführung „Honig, Met und Butterbrot“ am 13. Mai 

Duftendes, frisch gebackenes Brot schmeckt dick mit Butter bestrichen doch gleich noch mal so gut. Und richtig lecker ist es mit flüssigem Gold bestrichen: köstlichem, süßen Honig. Doch der Honig versüßte den Menschen viele Jahrhunderte lang nicht nur ihr tägliches Brot, die Pflege der Bienenvölker war eine sehr wichtige Aufgabe in der Gemeinschaft. Die heute fast vergessene Zunft der „Zeidler“ sammelte unter anderem den Honig wilder Bienen im Wald und hatte besondere Privilegien. So durften sie sich als eine der wenigen Zünfte mit einer Armbrust bewaffnen, was bei ihrer Arbeit in den Wäldern sicher auch angebracht war. In der heutigen Zeit von künstlichen Süßstoffen und billigem Rohrzucker ist es fast nicht mehr vorstellbar, wie kostbar das süße Gold einst für die Menschen war.

Albert Einstein wird das Zitat zugesprochen: „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“. Denn die fleißigen Bienen liefern nicht nur Honig, der auch Grundstoff für Met bildet, das Wachs, mit dem Burgen, Kirchen, Klöster und Patrizierhäuser beleuchtet wurden, sondern bestäuben bei ihrer emsigen Nektarsuche auch Getreide und Bäume, von denen sich die Menschen ernähren. Der aus Honig hergestellte Wein war schon den alten Ägyptern bekannt, wird in der nordischen Mythologie als „Trank der Götter“ bezeichnet, wurde als Rausch- und als Heilmittel verwendet und schmeckt richtig lecker, wie die Teilnehmer der Führung am 13. Mai selbst erfahren können.

Übrigens: So beliebt die Honigsammler waren, so gefürchtet waren die „Milchhexen“, die den Grundstoff für Butter, Sahne, Käse und Quark verdarben. Noch heute lässt sich niemand gerne sprichwörtlich die Butter vom Brot nehmen oder den Rahm abschöpfen. Doch wie lebenswichtig diese Lebensmittel einst auch für die Gelnhäuser waren und wie viele Bräuche und Riten sich darum ranken, wird sicher viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Führung überraschen.  Die Zeitreise beginnt um 20 Uhr vor dem Philipp-Reis-Denkmal am Untermarkt. Eine Voranmeldung ist unbedingt erforderlich.

Karten zum Preis von zehn Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Info am Obermarkt. Weitere Informationen unter 06051 830300, – 301,  www.gelnhausen.de.

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