Simmler: „Pionierarbeit mit Herzblut“

Simmler: „Pionierarbeit mit Herzblut“

Main-Kinzig (MKK/fw). Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann sie gemeinsam bauen“, sagte Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin, bei der feierlichen Abschlussveranstaltung der Lehrgangsgruppe 2021 „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“. Das Zitat von Antoine de Saint-Exupéry passe gut zu den 15 Menschen, die sich im Rahmen des Projekts „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ fortgebildet haben und für den Natur- und Insektenschutz im Main-Kinzig-Kreis stark machen.

Der Klimawandel ist da und es gibt viele Einflussfaktoren, die ihn befördern. Doch wir können im Kleinen etwas dagegen tun. Es liegt an jedem und jeder einzelnen von uns, in unserem Umfeld für den Erhalt der Artenvielfalt tätig zu werden“, fuhr sie fort. Susanne Simmler würdigte die Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern für deren Engagement: „Sie alle tragen nicht nur eine Botschaft, Wissen und Tipps rund um die Biodiversität weiter, sondern sie leisten bei uns im Kreis Pionierarbeit. Dafür und für das Herzblut, das die sieben Frauen und acht Männer für das Projekt hingeben, möchte ich ausdrücklichen danken und ihnen viel Freude bei den Projekten wünschen, die sie nun anregen und anpacken.“

Susanne Simmler überreicht Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern Lehrgangszertifikate

Matthias Metzger, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Main-Kinzig-Kreis e.V. (LPV), betonte, der Rückgang an Insekten und anderen Arten sei der Grund gewesen, das Projekt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ auf den Weg zu bringen: „Wir sind froh, dass die Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter in ihren Gemeinden aktiv werden und dort Überzeugungsarbeit bei der Politik, den Landwirtschaftsverbänden und anderen Institutionen leisten, um möglichst viele Flächen naturnah und blütenreich zu gestalten. Das ist viel Arbeit und nicht immer einfach, deshalb gebührt allen großer Dank für ihr ehrenamtliches Engagement. Der LPV wird auch in Zukunft Unterstützungsarbeit leisten – und dies in Zusammenarbeit zwischen Blühbotschafterinnen und Blühbotschaftern sowie den fachlichen Projektmitarbeitenden des LPV.

Von Ende Mai bis Anfang Dezember 2021 dauerte der Lehrgang, der auf eine Initiative von Bernd Leutnant, Abteilungsleiter im Amt für Umwelt und Naturschutz, und Barbara Fiselius, ehemalige Geschäftsführerin des LPV, zurückgeht. Lehrgangsleiterin Dorothee Dernbach, die auch die Moderation der Abschlussfeier innehatte, vermittelte den Teilnehmenden in diesen Monaten theoretische und praktische Inhalte. Mit diesem vielfältigen Wissen werden sich die 15 Menschen aktiv für den Insekten- und Naturschutz vor Ort einsetzen und das Naturbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger in ihren Kommunen stärken.

Anschließend überreichte die Erste Kreisbeigeordnete gemeinsam mit Barbara Fiselius den Lehrgangsteilnehmenden ihr Zertifikat „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“. Es sind Ilse Bader (Maintal), Heike Gerdes (Gelnhausen), Bettina Goetz (Maintal), Bernhard Hildebrand (Nidderau), Karl Heinz Kaufmann (Steinau), Hildegard Kettler (Schöneck), Gabriele de la Maison (Langenselbold), Wilhelm Merx (Sinntal), Jutta Müller-Sell (Bad Orb), Patrick Schmehle (Gelnhausen), Jörg Schmitz (Gelnhausen), Peter Siebert (Biebergemünd) und Thomas Walter (Rodenbach). Martin Fischer (Großkrotzenburg) und Dr. Monika Picker-Andres (Rodenbach) konnten an der Zertifikatsvergabe leider nicht teilnehmen. Wilhelm Merx, Heike Gerdes und Bernhard Hildebrand unterstrichen, wie toll der Lehrgang gewesen sei und bedankten sich im Namen der Teilnehmenden für Input, Information und Angebote: „Wir konnten uns vernetzen und sind ein Team geworden. Wir haben immens viel gelernt und sind bereit, dieses Wissen weiterzutragen.

Zu den Gästen der Feier im Main-Kinzig-Forum zählten auch Vertreterinnen und Vertreter der Heimatkommunen der Lehrgangsteilnehmenden. Susanne Simmler bedankte sich für Teilnahme und Interesse: „Die Bürgerschaft macht sich in Sachen Insekten- und Naturschutz auf den Weg. Es freut mich, dass die Kommunen im Kreis dies auch tun und das Projekt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ tatkräftig unterstützen.“ Dorothee Dernbach ergänzte: „Wir legen allen Kommunen ans Herz, die große Expertise der Ehrenamtlichen zu nutzen, die sich für den Insektenschutz einsetzen.“

Der Lehrgang „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ wird im Rahmen von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ durchgeführt, ein Verbundprojekt des Main-Kinzig-Kreises und des Landschaftspflegeverbands MKK e.V.. Gefördert wird das Gesamtprojekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Die Projektpartner wollen die Biodiversität im Kreisgebiet fördern und dem Insektenrückgang entgegenwirken. Dafür werden nicht nur Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter ausgebildet, sondern auch 500 Flächen in insektenfreundliche Lebensräume umgewandelt. Um mehr Naturbewusstsein und Akzeptanz für „wildere Flächen“ zu schaffen, werden im Projekt diverse Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt. So ist am 11. und 12. Juni das „Main-Kinzig. Blüht. Fest“ im Kurpark Bad Soden-Salmünster geplant. Mit Livemusik und Kindertheater, Fachvorträgen und Blühinfos, Wildstaudenführungen und Workshops werden große und kleine Menschen aus dem Main-Kinzig-Kreis für Naturthemen begeistert. Interessierte können sich unter www.mainkinzigbluehtnetz.de informieren oder Projektleiterin Mascha Wiegand unter 06051 85 15627 sowie mascha.wiegand@mkk.de kontaktieren.

Zum Bild: Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (Sechste von rechts), Lehrgangsteilnehmende, das Projektteam von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und des Landschaftspflegeverbandes MKK e.V. nahmen an der Zertifikatsverleihung des ersten Lehrgangs „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ teil.

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