Jossgrund / Main-Kinzig (bs). Der Naturpark Hessischer Spessart hat in der Gemeinde Jossgrund im Rahmen des Projektes „Spazierwandern“ insgesamt vier „Spessartspuren“ geschaffen. Bereits vorgestellt wurden die Wege „Jossgrund – Wachhütte und Minenwerfergrund“ mit 8,4 Kilometern, „Lettgenbrunner Langer Grund“ mit 4,6 Kilometern, „Jossgründer Sieben Wege“ mit 10,4 Kilometern. Zudem waren in Jossgrund aus dem Projekt „Spessartbogen“ schon zwei Rundwanderwege vorhanden: Die Spessartfährten „Jossgrund-Runde“ mit 11, 6 Kilometern und „Junge Jossa Lettgenbrunn“ mit 12,3 Kilometern.
Mit der Eröffnung des neuen 5,7 Kilometer langen Spazierwanderwegs „Stelzengarten-Beilstein-Spur“ sind nun die Arbeiten in diesem Projekt in der Gemeinde Jossgrund abgeschlossen. „Bei der Planung wurde eng mit der Gemeinde und dem Forstamt Jossgrund zusammengearbeitet und versucht, alle Anregungen zu berücksichtigen“, teilte Fritz Dänner, Geschäftsführer des Naturparks Hessischer Spessart mit.
Das Spazierwandern biete jetzt bald ein Angebot von über 40 kurzen Rundwanderwegen in allen Kommunen des Naturparks sowie im Staatswald des Landes Hessen. „Ursprünglich waren immer nur zwei Spessartspuren pro Gemeinde vorgesehen, aber wie immer im Leben gibt es auch Ausnahmen. Eine solche Ausnahme wird heute eröffnet“, kündigte Dänner an.
Der alte Naturpark-Parkplatz „Stelzengarten“ sollte aufgegeben werden, aber nach Rücksprache mit der Gemeinde und dem Forstamt wurde beschlossen, den Parkplatz zu erhalten. „Von hier aus ist das Naturschutzgebiet Beilstein erreichbar und der Parkplatz ist bekannt und beliebt“, begründete er die Maßnahme.
Die Spessartspur am Stelzengarten liegt komplett im Staatswald des Landes Hessen, in diesem Fall im „Forstgutsbezirk Spessart“, der eigenständig verwaltet wird und keiner Gemeinde zugeordnet ist. Da traditionell auch im hessischen Staatswald Angebote des Naturparks gemacht wurden, sollten dort ebenfalls Spazierwanderwege auf vorhandenen Wanderparkplätzen angelegt werden.
Alle vier Spessartspuren in Jossgrund liegen fast komplett im Eigentum des Landes Hessen. „So wird die Gemeinde Jossgrund nicht bevorzugt, wenn wir eine vierte Spessartspur in Jossgrund vorstellen, sondern das Land Hessen am gesamten Projekt beteiligt“, erläuterte der Naturpark-Geschäftsführer.
Rund um den Naturpark-Parkplatz „Stelzengarten“ sei in diesem Winter viel Holz eingeschlagen und in dem sehr regenreichen Frühjahr auch mit der großen Waldmaschine an die festen Wege gebracht worden. „Dabei haben manche Wanderwege gelitten. Aber die Schäden werden beseitigt und in der beginnenden Vegetationszeit wird es wieder grün werden“, prognostizierte Dänner.
Die neue Spessartspur startet am Parkplatz „Stelzengargen“. Von dort führt der Weg über schmale Pfade hin zum Beilstein, einem Basaltkegel mit bemerkenswerter Flora und Fauna und interessanter Kulturgeschichte. In Lettgenbrunn bieten eine Gaststätte und ein Regiomat direkt am Weg die Gelegenheit für eine Rast. An der Jossaquelle und an der Kirche vorbei geht es dann hinauf in den Wald. Wer die Augen offenhält, kann hier und dort Spannendes entdecken, bevor es zum Ausgangspunkt zurückgeht. Empfohlen wird die Begehung im Uhrzeigersinn.
Bei allen Wanderwegen des Naturparks Hessischer Spessart gibt es ein Portal und einen Startpunkt mit Infotafel und Sitzgruppe. Unterwegs geben Markierungsschilder Orientierung, und Wegweiser zeigen immer wieder die restlichen Kilometer an.
Der Naturpark hat zu jedem Wanderweg Flyer gestaltet. Diese sind in der Geschäftsstelle und im „Schaufenster Spessart“ im Schafhofgebäude in Jossgrund-Burgjoß sowie in den jeweiligen Stadt- und Gemeindeverwaltungen und bei den touristischen Infostellen erhältlich.
Auf der Internetseite www.spessartbogen.de können alle Premiumwege im hessischen Spessart auch digital eingesehen und mit dem Routenverlauf heruntergeladen werden. Der Anspruch bleibt bestehen, dass auf den Premiumwanderwegen Spessartspuren, Spessartfährten und Spessartbogen das Wandern ohne Smartphone und Karte möglich ist.
„Mit den neuen Wegen in allen Gemeinden des Naturparks werden wir am Monatsende den ganzen Strauß von Wegen komplett haben, die zu unterschiedlichen Wanderaktivitäten einladen“, freute sich Dänner über das Ergebnis jahrelanger Vorbereitungen. Die letzten Wege werden in Gelnhausen und in Schlüchtern der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Spazierwandern ist ein Förderprojekt bei SPESSARTregional und erhält rund 150.000 Euro Fördermittel von der europäischen Gemeinschaft. Eine Verzahnung mit der Gastronomie und den touristischen Höhepunkten im Main-Kinzig-Kreis soll erreicht werden.
„Wir wünschen allen Gästen und Einheimischen viele schöne Erlebnisse und ‚Glücksmomente‘ beim Erwandern unserer Premiumwege und freuen uns auf viele Rückmeldungen“, sagte Dänner. Sein Dank galt allen, die beim Projekt mitgewirkt haben.
Markierungen: Mitarbeiter des Naturparks und Freiwillige, Digitalisierung und Kartendarstellung: Annika Ludwig (Wegemanagement)
Zum Bild, von links: Fritz Dänner (Naturpark-Geschäftsführer), Hubertus Dorr (Mitarbeiter in der Naturpark-Werkstatt), Jutta Harnischfeger (Mitarbeiterin in der Naturpark-Geschäftsstelle) und Johann Trüb (Praktikant).
