Der ökologische Realismus – Strategie für eine nachhaltige Energiepolitik

Der ökologische Realismus – Strategie für eine nachhaltige Energiepolitik

Vortrag mit Dr. Björn Peters, Veranstalter: „Verein Vernunftkraft“

Bad Soden-Salmünster (VV/rz). Am Freitag, 25. März, um 19 Uhr spricht Dr. Björn Peters im Spessartforum in Bad Soden-Salmünster, Frowin-von-Hutten-Straße 5 zum Thema „Der ökologische Realismus – Strategie für eine nachhaltige Energiepolitik“. Eingeladen wurde der Physiker, führende Kraftwerksökonom und Politikberater vom Verein Vernunftkraft Main-Kinzig-Kreis / Naturpark Spessart. Der Verein vertritt die windkraftkritischen Bürgerinitiativen im Main-Kinzig-Kreis.

Mit vielen Fachvorträgen und Publikationen wies Dr. Peters auf die „Lücken in der derzeitigen Energiewende-Politik“ hin und entwickelte eine politische Strategie des Ökologischen Realismus, die für eine umweltfreundliche Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen, Energie und Nahrungsmitteln sorgen könnte.

Dr. Peters zu seinem Vortrag: „Die Idee der „Energiewende“ in Deutschland, die wetterbedingt stark schwankenden Stromeinspeisungen aus Solar- und Windkraftwerken als zukünftige Haupt-Energiequellen zu nutzen, ist wenig durchdacht, führt zu erhöhtem Rohstoff-, Landschafts- und Naturverbrauch, erfordert eine zentrale Planwirtschaft, reduziert die Importabhängigkeit nicht und führt dennoch zu einer Mangelwirtschaft. Sie bietet keine Perspektive, den Energiesektor komplett zu dekarbonisieren. Die „Energiewende“ ist extrem teuer und im Hinblick auf die Umweltziele nahezu wirkungslos.

Leider wurde die Erzählung, dass Erneuerbare Energien und speziell die Windkraft den Weg aus der Abhängigkeit weisen würden, auch von hochrangigen Vertretern der Bundesregierung übernommen. Das ist tragisch, denn es zeugt von völliger Verkennung der energiewirtschaftlichen Realität. Im vergangenen Jahr trugen die Windkraft – an Land und auf See – und die Photovoltaik zusammen nur etwa fünf Prozent zum Primärenergieverbrauch in Deutschland bei. Selbst wenn es gelänge, die Windstrom-Produktion in utopischem Umfang zu erhöhen, wäre sie aufgrund der zufälligen Schwankung ihrer Erzeugung kein adäquater Ersatz für grundlastfähige Kraftwerke. Auch Speicher stehen auf absehbare Zeit großtechnisch nicht zur Verfügung und sie werden extrem teuer, schon auf Grund ihres sehr schlechten Wirkungsgrades. Atom- und Kohlekraftwerke sollen abgeschaltet werden und als Brückentechnologie bis zu 80 Gaskraftwerke gebaut werden. Dieses Vorhaben hat sich nun durch die unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekonflikts innerhalb von Tagen erledigt.

Macht man sich frei von dem durch Technologieverbote geprägten energiepolitischen Handeln, erkennt man hilfreiche Technologien, welche Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit miteinander verbinden könnten. Hierzu gehört die Abtrennung schädlicher Abgase incl. Kohlendioxid aus thermischen Kraftwerken und deren Nutzung oder moderne vor allem in ihren Sicherheitsaspekten wesentlich verbesserte kerntechnische Verfahren. Der Ersatz von Technologieverboten und Energiewende-Ideologien durch einen „Ökologischen Realismus“ bietet eine aussichtsreiche Perspektive für Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und echte ökologische Nachhaltigkeit zur Aussöhnung der menschlichen Zivilisation mit der Natur.

Der Vortrag verspricht neue Perspektiven in unseren eingefahrenen Energiewende-Diskussionen. Während diese Zeile geschrieben werden, produzieren in Deutschland Windräder 10,84 Prozent ihrer installierten Leistung und Kernkraftwerke 101,33 Prozent, also mehr als ihre Nennleistung. Deutschland emittiert 415 g CO₂ pro Kilowattstunde, Frankreich 90 g, Norwegen und Schweden unter 50 g. Ist das nicht Nachdenkens wert?“, so Dr. Peters abschließend.

Zum Bild: Dr. Björn Peters, Copyright: Stefan Groepper

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