LPV-Geschäftsführerin Barbara Fiselius in den Ruhestand verabschiedet

LPV-Geschäftsführerin Barbara Fiselius in den Ruhestand verabschiedet

Jossgrund / Main-Kinzig (bs). Barbara Fiselius, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands (LPV) Main-Kinzig-Kreis ist seit 1. März im verdienten Ruhestand. An ihrem letzten Tag als Geschäftsführerin hatte das LPV-Team seine Chefin mit einer kleinen Feierstunde im Domizil des LPV im Schafhof-Gebäude in Burgjoß überrascht.

Nachfolger Matthias Metzger hat seinen Dienst angetreten

Klaus Schejna, Bürgermeister der Gemeinde Rodenbach und Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands dankte Barbara Fiselius für ihr langjähriges Engagement und erinnerte an ihre aktive Zeit beim LPV. Barbara Fiselius wurde vor 27 Jahren als Geschäftsführerin eingestellt. „Eine beachtliche Zeit“, stellte Schejna fest. „Hätte die Feier vor zwölf Tagen stattgefunden, wären es genau 10.000 Tage“, rechnete er vor. Dank der Kontinuität sei sie immer eine gute und verlässliche Ansprechpartnerin gewesen.

Aus ihren Aktivitäten in der AG Magerrasen bei der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) war im selben Jahr das Projekt zum Erhalt wertvoller Magerrasen im Bergwinkel hervorgegangen. Es folgten Initiativen zur Förderung der Direktvermarktung wie das Projekt Bergwinkellamm nach dem Vorbild des Betriebs Krenzer in der Rhön sowie die Kooperation mit der Kelterei Stier im Westkreis.

1994/95 wurde für Maintal der Biotopverbund Streuobst ins Leben gerufen. Daraus resultierten Sanierungsprojekte für Streuobst und die Gründung von Arbeitskreisen. Streuobstinitiativen wurden auf den gesamten Landkreis ausgeweitet. Insgesamt wurden bislang über 350 Projekte auf den Weg gebracht. Auch beim Umweltfest in Rodenbach sei der Landschaftspflegeverband immer dabei gewesen.

Den ersten Obstbaumschnittkurs gab es in Maintal-Hochstadt. Ab 2002 wurden dann jährlich Obstbaumpflegekurse angeboten, zunächst ausschließlich für Frauen und seit 2006 auch für Männer. Mit Gärtnermeister und Gartenbaulehrer Josef Weimer wurde die Ausbildung zum zertifizierten Landschaftsobstbauer entwickelt.

2003 war Barbara Fiselius bei der Gründung des Streuobstzentrums Lohrberg involviert, das seit 2007 als Main-Äppel-Haus bekannt ist. Sie unterstützte dort vor allem das Kinderprojekt, aber auch ein großes Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Kooperation mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt zur Biodiversität von Streuobstwiesen, speziell für Fledermäuse. Ab 2009 gibt es jedes Jahr im Herbst die Obstbaumausgabe, ebenfalls ein Erfolgsprojekt. „Dieses Jahr werden wir den 20.000. Baum im Main-Kinzig-Kreis ausgeben“, freute sich Schejna.

Mit dem aktuellen Projekt ‚Bergwinkelgrün‘ zur Sicherung wertvollen Grünlandes und einem erneuten Biotopverbundprojekt Streuobst in Maintal und Nidderau schließt Barbara Fiselius einen Kreis und zeigt, wie nachhaltig ihre Arbeit ist“, würdigte er das Engagement der 65-Jährigen. Auf ihre Expertise kann der LPV weiterhin zurückgreifen, denn als Projektmitarbeiterin bleibt sie dem Team erhalten. Zwölf Mitarbeitende kümmern sich zurzeit um den LPV, dem 17 Kommunen und 17 Vereine angehören.„Du hast deine Berufung zum Beruf gemacht. Du bist menschlich eine sehr angenehme Persönlichkeit und hast die Kooperationspartner mit deinem Fachwissen überzeugt und begeistert“, lobte Schejna. Seine Wünsche für die Zukunft: „Humor, viel Gesundheit und dass wir uns noch lange und oft begegnen“.

Ich konnte immer das machen, was ich wollte“, blickte Barbara Fiselius dankbar zurück. Das habe ihr geholfen, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. „Einen besseren Chef kann man sich nicht wünschen“, wandte sie sich an den Vorsitzenden. Die Belegschaft bezeichnete sie als eine „super Truppe“. „Sie engagiert sich weit über das, was man erwartet. Die Mitarbeitenden unterstützen sich auch gegenseitig solidarisch. Ich bin froh, dass ihr das alles gemacht habt. Es wäre alles nichts, wenn ihr nicht wärt“.

Katrin Hess, Leiterin des Kreisumweltamtes, überbrachte die Grüße vom Amt 70 des Main-Kinzig-Kreises. Fritz Dänner vom LPV-Vorstand erinnerte in seinen Grußworten an gut funktionierende Bürogemeinschaften mit Barbara Fiselius.

Mascha Werth, stellvertretende Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes überreichte ihr das Geschenk der Belegschaft. Eine Fotopräsentation mit Erinnerungen an das Wirken von Barbara Fiselius rundete die kleine Feierstunde ab.

Ihr Arbeitsalltag war geprägt von zahlreichen Telefonaten mit Projektpartnern, Verbänden und Vereinen, Kommunen und Privatpersonen. Diese Tätigkeit weiß sie nun in guten Händen. An ihrem letzten Tag als Geschäftsführerin reichte sie den Telefonhörer an ihren Nachfolger Matthias Metzger weiter. Der 54-jährige Diplom-Forstingenieur war zuvor als Naturschutzberater für eine große Forstverwaltung in Niedersachsen tätig.

Erfahrungen in der Leitung von Naturschutzorganisationen hat er zuvor als Geschäftsführer der Naturschutzstiftung Heidekreis und des Vereins RhönNatur gesammelt. Der gebürtige Hesse ist begeisterter Streuobst- und Apfelweinliebhaber und hat sich mit der Rückkehr in die alte Heimat einen Herzenswunsch erfüllt.

Ich freue mich sehr darauf, die vielfältigen Aufgaben und Projekte gemeinsam mit dem engagierten Team umzusetzen. Der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig leistet seit Jahrzehnten eine hervorragende Naturschutzarbeit. Der Ansatz, die Interessen von Naturschutz, Landnutzern und Kommunen zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft zusammenzuführen, halte ich für den richtigen Weg”, erklärte der neue Geschäftsführer.

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