Saß: Große Unterkunftsoptionen für Geflüchtete prüfen und entwickeln

Saß: Große Unterkunftsoptionen für Geflüchtete prüfen und entwickeln

Main-Kinzig / Hanau (FDP/kj). Die beiden Freien Demokraten verurteilen den Krieg in der Ukraine auf das Schärfste. Daher steht es außer Frage, dass alles Mögliche getan werden muss, den von diesem Krieg betroffenen Menschen, die sich auf die Flucht begeben haben, eine humane Unterbringung zu ermöglichen.

Die jetzige Situation aufgrund des Krieges in der Ukraine kann man mehr mit der Situation aus dem Bosnien-Krieg vergleichen als mit der Flüchtlingssituation im Jahr 2015“, stellt der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete und ehemalige Stadtrat der Stadt Hanau, Dr. Ralf-Rainer Piesold, fest.

Dr. Piesold erinnert, wie die Stadt Hanau 1993 umfänglich Erstaufnahmeoptionen schnell und effizient geschaffen hat. Der damalige Sozialdezernent der Stadt Hanau, Klaus Remer, hat die Hessen-Homburg Kaserne sehr unbürokratisch zur Verfügung gestellt, um Unterkunftsplätze für die Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien zu schaffen. Damals sind ca. 48 Prozent der Flüchtlinge, in etwa 350.000 Menschen nach Deutschland gekommen und mehrere Hundert dem Main-Kinzig-Kreis zugeteilt worden, wobei für die Planung der Unterbringung kaum Zeit zur Verfügung stand.

Aufgrund des Ukrainekrieges rechnet man mit einer noch höheren Zahl von Flüchtlingen. Anders als in der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 ist diesmal jedoch mit einer höheren Anzahl an Frauen und Kindern zu rechnen, die, sollte dies wieder möglich sein, rasch nach Kriegsende wieder in die Ukraine zurückkehren wollen“, vermutet der Kreistagsabgeordnete Kolja Saß. Deshalb ist es notwendig, dass man schnell und unbürokratisch Wohnraum für ca. 5.000 bis 10.000 Menschen, die der Main-Kinzig-Kreis aufnehmen werden muss, zur Verfügung stellt.

Neben den bestehenden Möglichkeiten, wie der ehemaligen Kaserne Sportsfield Housing in Hanau, der Flüchtlingsunterkunft in Gelnhausen oder der Wegscheide auf der Gemarkung Bad Orb sollten auch noch weitere Flächen genutzt werden, die schnell hohe Aufnahme-Kapazitäten ermöglichen. Solche großen Unterbringungsoptionen sollten man priorisiert in Betracht ziehen und entwickeln, um für die Organisatoren die administrativen Aufgaben im machbaren Rahmen zu halten“, konkretisiert Saß.

„Underwood-Kaserne im Hanauer Stadtteil Großauheim in Betracht ziehen“

Entsprechend schlägt Dr. Piesold vor auch die Underwood-Kaserne im Hanauer Stadtteil Großauheim in Betracht zu ziehen. Diese ist unter den ehemaligen Kasernen die neueste Kaserne und steht vollkommen leer. Sie ist erst 1985 erstbezogen worden. Die Bausubstanz der Wohngebäude ist dementsprechend erst ca. 40 Jahre alt. Der Standort liegt ebenfalls günstig, da eine sehr gute Anbindung an das Straßenverkehrsnetz durch Anschluss an die L 3309, B 8 und B 43a gegeben ist. Die ehemalige Underwood-Kaserne liegt in einem ruhigen Ort, wobei die umliegende Infrastruktur ausgesprochen gut und kinderfreundlich ist. So gibt es mit der Schule am Limes und der Eichendorff-Grundschule zwei Grundschulen und mit der Lindenauschule auch eine weiterführende Schule. Kindertagesstätten finden sich ebenfalls in der näheren Umgebung.

Die Fläche der Anlage umfasst ca. 6,1 Hektar und der Gebäudebestand besteht aus einem technischen Bereich mit Tankstelle, Lager- und Fahrzeughallen, vollständig versiegelten Freiflächen, aber auch einen Verwaltungsbereich mit Unterkunfts- und Verwaltungsgebäuden, Kantine und Grünflächen zwischen diesen Gebäuden.

Zurzeit befindet sich die ehemalige Kaserne im Besitz der BImA, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, welche wiederum dem Bundesfinanzministerium angegliedert ist. Aus diesem Grund haben die beiden Liberalen Dr. Piesold und Kolja Saß, um für die Flüchtlinge keine Zeit zu verlieren, auch schon Kontakt mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Jörg Uwe Hahn aufgenommen, der auch bereits seine Unterstützung zugesagt hat.

Der ehemalige hessische Justizminister Hahn wird die Sache prüfen und auch den weiteren Kontakt zum Bundesfinanzministerium herstellen. „Nun ist eine rasche Abstimmung zwischen dem Bundesfinanzministerium, dem Land Hessen, dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau, die für die Unterbringung der Flüchtlinge zuständig ist, notwendig“, wissen Piesold und Saß.

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