Der Beilstein – eine facettenreiche Perle an der Jossa

Der Beilstein – eine facettenreiche Perle an der Jossa

Erlebnistag am Sonntag, 20. März, in Jossgrund

Jossgrund (hoh). „Die Menschen wollen wieder raus, an Veranstaltungen teilnehmen und der Spessart hat so viel zu bieten,“ sagt Dr. Gerrit Himmelsbach und verweist auf Sonntag, 20. März. An diesem Tag bietet das Archäologische Spessartprojekt in Kooperation mit der Gemeinde Jossgrund und seinem Kulturwanderweg „Perlen der Jossa“ einen ganz besonderen Erlebnistag.

Im Mittelpunkt steht der Beilstein. Ein Basaltkegel zwischen Lettgenbrunn und Villbach, der
ein sehr breites Spektrum an Entdeckungspotential bietet. „Für den Tag haben wir ein
starkes Team an Spezialisten zusammenstellen können, die in ihrem jeweiligen Fach alle
Facetten des Beilsteins zeigen werden“
, sagt Katja Röder von der Gemeinde Jossgrund.
Zum Beispiel wird der Höhlenforscher und renommierte Referent Stefan Zaenker vom
Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen über die beiden Höhlen im Beilstein
und deren Bewohner berichten. Höhlen sind im Main-Kinzig-Kreis äußert rar gesät und
insbesondere die große Beilsteinhöhle biete Spektakuläres.

Beilstein Postkarte Anfang 19. Jahrhundert – Sammlung von Marcus Zentgraf

Auf der Kuppe stand einst die mittelalterliche Burg „Beilstein“. Dipl. Geograph Dr. Jürgen
Jung (Geschäftsführer Burglandschaft Spessart und Odenwald) und Kai Gericke werden uns
mit in die Zeit um das Jahr 1342 nehmen, als Edelknecht Fritze Forstmeister Burgmann auf
Beilstein wurde. Dabei kann man nicht nur lauschen, sondern den Ritter in vollem Gewand in
Aktion sehen.

Wenn es an der nächsten Station um die Sage des Beilstein mit der berüchtigten Blauen
Blume geht, zieht die Dramaturgin und Theaterpädagogin der Opernakademie Bad Orb,
Athena Schreiber, die Besucher in den Bann der Mystik des Spessarts. Direkt dort, wo einst
Gold, Silber und andere Schätze den Jüngling auf den falschen Weg lockten.

Der Beilstein ist heutzutage vor allem als herrliches Naturschutzgebiet bekannt. Und dies
nicht ohne Grund. Es ist eins der ältesten in Hessen und Experten wissen um die besondere
Flora im Mikroklima auf rund 500 Metern Höhe. Beilstein-Experte Klaus Weismantel und Hessen-Forst-Bereichsleiter Peter Könnemann werden zeigen, welch seltene, schützenswerten
Pflanzen rund um den Beilstein gedeihen. Mit ein bisschen Glück wird zu dieser Zeit auch der
Märzenbecher blühen und seinen typischen weißen Glockenblüten-Teppich bilden.

Die bewegte Geschichte und welche wundersame Begebenheit der Geologie dazu führte, dass der Beilstein mitten im Bundsandstein steht, bringt Dr. Gerrit Himmelsbach (ASP/Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Uni Würzburg) näher. Am offenen Lagerfeuer auf dem Gelände von Herbert Bien direkt am Ausgang der mittelalterlichen Villbacher Hohle, wird sich dann gestärkt. EinLaden-Gründer Hans Hess wird nach den historischen Rezepten von Peter Lutz (bedeutender Buchautor zu mittelalterlicher Küche) kochen. Zuvor wird Peter Lutz selber ein paar Grundkenntnisse der Burgküche vermitteln. Hans Hess hält das gewählte Mahl für eine runde Sache: „Es ist alles dabei: Süß, säuerlich, fruchtig und herzhaft!“ Vor allem alles andere als alltäglich.

Rund um das Essen kann man Peter Ommert (Töpferei Marjoss) über die Schultern schauen, wie er nach original mittelalterlichem Vorbild einheimische Gefäße vergangener Tage aus Ton formt. Abgerundet wird die nur ca. vier km lange Tour über den Weiler Villbach mit seiner bewegten Vergangenheit. Dazu packt Holger Heinemann historische, teils unveröffentlichte Fotos an ausgewählten Orten aus.

In drei Gruppen mit eigenen Führern werden Ulrike Bandilla, Sandra Schüssler, Georg Dederich, Ilse Heinemann, Manuela Gephardt, Reinhard Koch und Katja Merkle die Besucher zu den jeweiligen Stationen begleiten. Jeder von ihnen begeistert bei seiner Führung noch mal mit einem zusätzlichen Thema.

Beginn der Veranstaltung ist am Sonntag, 20. März, zu drei verschiedenen Uhrzeiten. Gruppe 1 mit dem Zusatzthema „Die Vögel rund um den Beilstein“ startet um 9.30 Uhr am Parkplatz Beilstein (Hindenburgstraße). Gruppe 2 mit dem Zusatzthema „Der Wald rund um den Beilstein“ um 10 Uhr und Gruppe 3 um 10.30 Uhr mit „Die Menschen am Fuße des
Beilstein im letzten Jahrhundert
“. Im Vorverkauf kann sich folglich die Uhrzeit und Gruppe
ausgesucht werden. Solange der Vorrat reicht.

Die Teilnehmerzahl ist auf 90 Personen begrenzt. Interessierte können bis zum 11. März bei der Gemeinde Jossgrund (E-Mail: verwaltung@jossgrund.de, Tel.: 06059 9026-11, Katja Röder oder Daniela Schum. Bankverbindung: Gemeinde Jossgrund, IBAN DE67 5075 0094 0024 0004 02, BIC HELADEF1GEL) erworben werden. Außerdem auch am „Regiomaten“ in Lettgenbrunn. Die Karte für Erwachsene kostet 14,- EUR/Person. Kinder unter acht Jahre sind frei, neun bis 18 Jahre für sieben EUR/Person. Im Preis beinhaltet ist das mittelalterliche Mittagessen. Für 7,- EUR Aufpreis kann sich vorab eine Reproduktion einer spätmittelalterlichen „Hessischen Krause“, auch Doppelbeutelbecher genannt, aus den Töpferhänden von Peter Ommert vorbestellt werden. Eine offizielle Einladung für den Tag findet man unter www.holger-heinemann.de/#öffentlich.

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