Mit Impflokalen und ambulanten Impfdiensten geht es weiter

Mit Impflokalen und ambulanten Impfdiensten geht es weiter

Main-Kinzig (MKK/fw). Rund 300.000 Impfdosen werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Impfzentren in Gelnhausen und Hanau bis zum 30. September verabreicht haben. Mehr können es dann zumindest an diesen beiden Standorten in der Großsporthalle der Kreisrealschule sowie der August-Schärttner-Halle nicht mehr werden. Denn am 30. September ist Schluss mit den Impfzentren. „Es geht nun ein ganz bedeutendes Kapitel in dieser größten Impfkampagne seit Bestehen des Main-Kinzig-Kreises zu Ende. Aber wir wissen natürlich alle, dass wir mit dem Impfen damit nicht fertig sind“, sagt Landrat Thorsten Stolz.

„Bedeutendes Kapitel in dieser größten Impfkampagne seit Bestehen des Main-Kinzig-Kreises geht zu Ende“

In dieser Woche haben die Kreisspitze, die Impfleitung sowie die Stadt Hanau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz Bilanz gezogen und zugleich den Blick nach vorn gerichtet. Der Blick zurück fiel leicht, hatte doch sowohl beim Aufbau als auch beim Betrieb „alles so funktioniert, dass die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger durchweg positiv waren“, wie Landrat Stolz betonte. „Natürlich, das ist uns ja allen noch gut in Erinnerung, war anfangs kaum Impfstoff da, dann ließ die Impfbereitschaft zu schnell nach. Aber dort, wo wir als Landkreis und Kommunen unseren Beitrag zu leisten hatten und leisten konnten, haben wir geliefert. Wir werden auch weiter Teil der Impfkampagne sein“, so Thorsten Stolz.

Impfzentren schließen nach dem 30. September

Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler hob die enorme Schutzwirkung der Impfung hervor. „Wir haben am 27. Dezember mit mobilen Teams in  Alten- und Pflegeeinrichtungen begonnen. Seinerzeit hatten wir gerade Ausbrüche in einzelnen Einrichtungen. Und wir hatten letztes Jahr einige sehr tragische Ereignisse. Aber schon wenige Wochen nach Beginn der Impfkampagne gingen die Fallzahlen rapide runter. Wir konnten also mithelfen, viele Menschenleben zu retten. Zumal sich das noch einmal in der breiten Bevölkerung so fortsetzte, als ab dem 9. Februar auch in den Impfzentren die Hochaltrigen und nach und nach immer mehr Menschen immunisiert wurden“, so Simmler. Mit Blick auf diese eigentlich noch junge Vergangenheit mit den guten Erfolgen verstehe sie heute die Zurückhaltung in einigen Bevölkerungsgruppen nicht. „Bis zu 4.000 Impfungen wären in den Impfzentren möglich gewesen. Impfstoffmengen und Interesse vorausgesetzt, hätten wir schon im Juni alle Erwachsenen im Main-Kinzig-Kreis durchgeimpft haben können.“

Bei der Arbeit in den Impfzentren haben viele Menschen mitgewirkt. Der Main-Kinzig-Kreis hat insgesamt 892 Frauen und Männer registriert, die in den unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kamen. Nicht hinzugerechnet sind die Truppen der Bundeswehr, die ebenfalls noch bis 30. September mithelfen. In der Hoch-Zeit der Impfkampagne waren täglich mehr als 100 Menschen im Dienst, derzeit sind es noch im Schnitt 67.

Bis zum 25. Juli hatten auch die Städte und Gemeinden Angestellte aus den Verwaltungen zur Unterstützung abgeordnet, insgesamt 525. Bürgermeister Axel Weiss-Thiel stellte seitens der Stadt Hanau und für die weiteren Städte und Gemeinden des Kreises gleich mit fest, „dass wir die Impfzentren immer als ganz großes Gemeinschaftsprojekt dessen betrachtet, was man kommunale Familie nennt“. „Auch in Hanau waren die Rückmeldungen zur Arbeit in den Impfzentren, was die hohe Qualität und die Freundlichkeit angeht, stets positiv“, so Weiss-Thiel.

Nach den Impfzentren kommen die Impflokale und ambulanten Impfdienste

Mit den Impfzentren in Sporthallen von Gelnhausen und Hanau ist am 30. September allerdings definitiv Schluss. Das Land Hessen hat eine Übergangszeit von etwa zwei Wochen vorgegeben, innerhalb derer die genutzten Liegenschaften wieder für die normale Nutzung hergestellt sein sollen. Bereits seit August sind die Eigentümer der Hallen, der Main-Kinzig-Kreis (KRS-Sporthalle) und die Stadt Hanau (August-Schärttner-Halle), mit einer Bestandsaufnahme beschäftigt. Für den Abbau und die notwendigen Reparaturen gibt es feste Zeitpläne.

Bei Impfzentren dieser Dimension wird natürlich nicht nach einem Tag schon wieder alles so aussehen wie es mal war. Aber zum Ende der Herbstferien steht die Großsporthalle der Kreisrealschule wieder für eine öffentliche Nutzung zur Verfügung“, sagte Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann, der zuständige Kreisdezernent für die Liegenschaften. Gleiches kündigte Axel Weiss-Thiel für die August-Schärttner-Halle an. Winfried Ottmann und Axel Weiss-Thiel richteten in dem Zusammenhang einen ausdrücklichen Dank an die Schulen und Vereine in den Städten, „die für diese zusätzliche Einschränkung der Sportmöglichkeiten großes Verständnis aufgebracht haben“.

Und danach geht es weiter, wenn auch in deutlich anderer Form“, sagte Dr. Wolfgang Lenz, Impfleiter für den Main-Kinzig-Kreis und Leiter des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr. Statt zweier Impfzentren mit mehreren hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entstehen derzeit drei Impflokale in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern. Sie sollen als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger dienen. Sie sollen zudem eine Art „Andockstation“ für ambulante Impfdienste sein. Impfaktionen in Einrichtungen oder an zentralen Plätzen können von dort aus vorbereitet und angesteuert werden. Das Impflokal in der früheren Commerzbank-Filiale in Hanau am Kanaltorplatz wird bereits am Dienstag, 5. Oktober, eröffnet. Die anderen Impflokale folgen zu einem späteren Zeitpunkt, doch auch dort laufen die Vorbereitungen bereits. Die Standorte und Öffnungszeiten wird der Kreis in Kürze bekanntgeben.

„Wir haben darüber hinaus vor, unsere kreiseigene Impfkampagne ‚Dein Pflaster‘ fortzusetzen. Wir müssen auch im Herbst und Winter weiter aufklären und unkonventionelle Impfangebote machen“, sagte Dr. Lenz. „Das braucht aber Sammlungspunkte, die wir in diesen Impflokalen sehen.“

Sowohl die Politik als auch die für den Impfbetrieb Zuständigen um Dr. Wolfgang Lenz, Dr. Silke Hoffmann-Bär (Leitung Impfzentrum Hanau) und Dr. Dirk Maybauer (Leitung Impfzentrum Gelnhausen) richteten ihren Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Organisatoren im Hintergrund. „Sie alle haben einen tollen Job gemacht, sie alle sind echte Botschafterinnen und Botschafter der Impfkampagne“, fasste es Landrat Thorsten Stolz zusammen.

Schlüchterner Ausbruch mit Dutzenden Betroffenen: Seit dem Wochenende ermittelt das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr in einem Ausbruchsgeschehen, das offenbar in Busfahrten im Schlüchterner Raum seinen Anfang nahm. Bis Donnerstagmittag hat der Kreis 82 laborbestätigte Fälle diesem Ausbruch zuordnen können. Zum größten Teil handelt es sich um Kinder und Jugendliche, die vergangene Woche mit dem Bus zu ihrer Schule gefahren sind. Teilweise hat sich das Virus in den Familien der Kinder weiterverbreiten können. Vereinzelt wurden auch Fälle gemeldet, die mit dem Bereich Schule nichts zu tun haben, also keine Schule besuchen, die aber eben insbesondere zu Beginn der vergangenen Woche mit dem Bus unterwegs gewesen sind. Daher geht der Main-Kinzig-Kreis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um ein Infektionsumfeld im Bereich der Schülerbeförderung auf einzelnen Buslinien handelt. Schwerpunktmäßig sind die Bergwinkel-Grundschule und die Stadtschule Schlüchtern betroffen. Für nunmehr zehn Schulen hat der Kreis tägliches Testen in den Klassen sowie die Maskenpflicht auch am Platz angeordnet. Noch immer melden die betreffenden Schulen positive Schnelltests, so dass der Ausbruch noch nicht als vollständig eingedämmt betrachtet werden kann.

Tausende Zugriffe täglich: Die Informationen rund um das Coronavirus und das Impfen, die der Main-Kinzig-Kreis auf seiner Website präsentiert, sind weiterhin stark nachgefragt. Das CoroNetz, die zentrale Info-Plattform im Kreisgebiet, verzeichnet mehrere tausend Klicks täglich. Parallel dazu werden auch die Zahlen und Werte des aktuellen Infektionsgeschehens gesucht. Im Schnitt verzeichnet das Corona-Dashboard des Main-Kinzig-Kreises rund 10.000 Klicks am Tag. Es ging im November 2020 online und hat die Marke von 2 Millionen Klicks mittlerweile überschritten. 

„Dein Pflaster“ in Bruchköbel und Nidderau: Am kommenden Dienstag macht die kreiseigene Impfaktion „Dein Pflaster“ in Bruchköbel am Festplatz Station. Von 14 bis 20 Uhr kann sich jeder Interessierte eine Impfung abholen, auch Jugendliche ab zwölf Jahren und auch jene, denen bereits eine Drittimpfung möglich ist. „Dein Pflaster“ kommt danach am Samstag, 16. Oktober, von 10 bis 15 Uhr nach Nidderau in die Willi-Salzmann-Halle.

29 Covid-Patienten in den Krankenhäusern: Die Gesamtzahl der Menschen, die sich seit Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus infiziert haben, liegt nun bei 25.260 (Stand: Donnerstag). Als aktuell infektiös eingestuft werden 784 Personen. Die Sieben-Tages-Inzidenz der Neuinfektionen liegt bei 95. Mittlerweile haben 23.831 Menschen im Main-Kinzig-Kreis die akute Virusinfektion wieder überstanden. 645 Personen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 29 Menschen müssen mit Covid-19 in den Krankenhäusern im Kreisgebiet behandelt werden, davon benötigen sechs intensivmedizinische Betreuung (Stand: Mittwoch).

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