Energiegenossenschaft: „Windwahn“ der sogenannten „Vernunftkraft“?

Energiegenossenschaft: „Windwahn“ der sogenannten „Vernunftkraft“?

Main-Kinzig (EMK). Die Not muss groß sein, so kurz vor der Bundestagswahl am kommenden Sonntag“, überlegt die Energiegenossenschaft Main-Kinzig in einer Pressemitteilung. Sie stellt fest: „Der Verein „Vernunftkraft“ schickt einen Flieger mit einem Banner im Schlepptau „Stoppt Windwahn“ über Teile des Kinzigtals und vergisst auch nicht Bad Orb anzusteuern, wo auch eines seiner Mitglieder, der Verein „Gegenwind Bad Orb“ seinen Sitz hat.“ Die Meldung im Wortlaut nachfolgend:

„Aber wer oder was ist eigentlich „Vernunftkraft“? Die Bundesinitiative Vernunftkraft e. V. ist ein Dachverband von Anti-Windkraft-Initiativen und ihren Landesverbänden, der sich für die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und den Stopp des Ausbaus von Windkraft und Photovoltaik einsetzt. Dagegen sollen Kohle- und Kernkraftwerke weiter genutzt werden. Die Argumentationsmuster der Vernunftkraft-Repräsentanten stimmen weitgehend mit denen überein, die von Leugnern des menschengemachten Klimawandels (Klimaleugner) und deren Organisationen vertreten werden. Politisch unterstützt wird Vernunftkraft von der AfD und Teilen der FDP, insbesondere dem FDP-Landesverband Hessen (Quelle: Lobbypedia).

„Aber wer oder was ist eigentlich Vernunftkraft?“

Die Bundestagswahl wird gemeinhin auch als entscheidende Wahl im Kampf gegen die Klimakrise angesehen. Es ist Konsens unter allen demokratischen Parteien, dass die Erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden müssen. Nicht so bei Vernunftkraft und wohl auch bei den lokalen Windkraftgegnern, die diesen Flieger auf die Reise geschickt haben. Vermutlich war er nicht ganz CO2-frei unterwegs, aber es war ja gerade Flugtag in Gelnhausen. Das war doch eine gute Gelegenheit.

Zum Thema Infraschall – Hauptargument der Windkraftgegner – haben Forscher der Universität Bayreuth im April 2021 bewiesen, dass sich bei dessen Berechnung ein dicker Fehler (Faktor 10.000!) eingeschlichen hatte. Eine Studie aus 2005 hat zu äußerst großen Abstandsregelungen in Bayern und Nordrhein-Westfalen geführt und den Ausbau der Windkraft nahezu zum Erliegen gebracht. Die sogenannte 10-H-Regelung (Mindestabstand = 10-fache Höhe des Windrads) basiert auch auf der fehlerhaften Berechnung des Infraschalls. Dafür musste sich sogar Bundeswirtschaftsminister Altmayer im Bundestag öffentlich entschuldigen. Es zeigte sich nämlich, dass der Mensch durch Infraschall im Pkw bzw. durch den Straßenverkehr stärker betroffen ist, als von einem Windrad in 300m Abstand. Seitdem ist es auch um Infraschall deutlich ruhiger geworden, und Experten dazu haben nicht mehr ganz so gut gefüllte Terminkalender. Jetzt müssen halt andere haarsträubende Argumente gegen die Windkraft herhalten. Und erstmal wird ein Flieger losgeschickt.

Veranatwortlich für den Inhalt der Pressemitteilung: Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG, Vorstand Jürgen Staab und Stefan Heimrich

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