Anorexie, Bulimie und andere Essstörungen sind mehr als ein Essproblem

Anorexie, Bulimie und andere Essstörungen sind mehr als ein Essproblem

Gelnhausen / Main-Kinzig (SEKOS/rb). Am Freitag, 1. Oktober, um 10 Uhr referiert Barbara Dohmen, Ökotrophologin, Mitarbeiterin der Jugend- und Drogenberatung der Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig, per Videokonferenz bei den Digitalen Hessischen Selbsthilfetagen zu Essstörungen. Die Hessischen Selbsthilfetag umfassen annähernd 40 kostenfreie Veranstaltungen. Die Anmeldung für die Veranstaltung “Anorexie, Bulimie und andere Essstörungen sind weit mehr als ein Essproblem. Symptome, Ursachen, Auslöser und Behandlung“ sowie Informationen zu den Themen der hessischen Selbsthilfetage finden Interessierte auf www.selbsthilfe-in-hessen.de. Nach der Anmeldung erhalten sie eine E-Mail mit den Zugangsdaten.

Anorexie, Bulimie und andere Essstörungen sind weit mehr als ein Essproblem

Essstörungen sind der Versuch, mit Essen bzw. Nicht-Essen Schwierigkeiten zu bewältigen, die auf andere Art und Weise scheinbar nicht gelöst werden können. Essstörungen haben psychische Hintergründe und werden deshalb als psychische Störung behandelt. Die bekanntesten Essstörungen sind Anorexia nervosa (Magersucht), Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht) und Binge-Eating Störung (Esssucht). Essstörungen können aus Sicht der
Betroffenen zunächst Vorteile haben (Krankheitsgewinn) wie Gewichtsreduktion, vermehrte Aufmerksamkeit, höheres Selbstwertgefühl, Emotionsregulierung. Mittel- und langfristig kommt es aber zu körperlichen, geistigen und psychosozialen Veränderungen mit gravierenden Folgen für die Gesundheit, Lebensqualität und Bewältigung des Alltags. Hauptsächlich sind Mädchen und junge Frauen von Essstörungen, insbesondere Anorexie, betroffen. Studien deuten auf eine Zunahme der Anorexie im Kindes- und Jugendalter hin.

Online-Vortrag von Barbara Dohmen bei den digitalen hessischen Selbsthilfetagen

Verschiedene Ursachen tragen zur Entstehung einer Essstörung bei. Persönliche Faktoren (z. B. niedriges Selbstwertgefühl, erhöhte Ängstlichkeit), biologische und körperliche Faktoren (u.a. erbliche Faktoren, vorausgehendes Übergewicht) und gesellschaftliche Einflüsse wie schlankheitsbetonte Schönheitsideale in den Medien spielen eine Rolle. Auslöser wie Körperunzufriedenheit, Angst vor einer Gewichtszunahme, strenges Diät- und Kontrollverhalten,
exzessiver Sport, Angst vor Leistungsversagen, aber auch kritische Lebensereignisse wie Trennungs- und Verlusterlebnisse oder Gewalterfahrung und ein Mangel an Frustrations- und Stressbewältigungsstrategien können eine Essstörung aufrecht erhalten. Je früher eine Essstörung erkannt und professionell behandelt wird, desto besser sind die Behandlungserfolge und Heilungschancen.

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