Hochwasserschutzmaßnahmen „keinen Schritt vorangekommen“

Hochwasserschutzmaßnahmen „keinen Schritt vorangekommen“

Wächtersbach / Brachttal / Bad Soden-Salmünster / Main-Kinzig (FW/hb). Vertreter der Freien Wähler Main-Kinzig (FW) besuchten gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der GWL Bad-Salmünster Hans-Georg Schiesser und dem Vorsitzenden des Haupt-, Finanz- und Bauausschuss der Gemeinde Brachttal Torsten Gast erneut den Wasserverband Kinzig in Wächtersbach-Neudorf. Anliegen der Kommunalpolitiker war, sich einen aktuellen Überblick über derzeit anstehende Maßnahmen im Verbandsgebiet zu verschaffen.

FW Main-Kinzig besuchen Wasserverband Kinzig in Wächtersbach-Neudorf

Der Geschäftsführer des Wasserverbandes Kinzig, Holger Scheffler, erläuterte den Besuchern zunächst Aufgaben und Ziele, des seit 1972 für die Wasserbeschaffung und den Hochwasserschutz verantwortlichen Zweckverbandes im Main-Kinzig-Kreis.

Detaillierter ging Scheffler auf den Planungsstand der derzeit in der Diskussion befindlichen Hochwasserrückhaltebecken ein. Hier geht es um die möglichen Becken in Bad Soden- Salmünster an der Salz und in Wächtersbach-Weilers an der Bracht. Wie Scheffler weiter ausführte, zeigten gerade die Hochwasserereignisse in den letzten Tagen an der Ahr, dass ohne Vorwarnung starke Niederschläge katastrophale Situationen Land hervorrufen können und zu Schäden in Milliardenhöhe führen. Derartige Schäden wolle der Wasserverband durch den Bau von zwei Rückhaltebecken im Main-Kinzig-Kreis vermeiden.

Wasserverband will Schäden durch Bau von zwei Rückhaltebecken im Main-Kinzig-Kreis vermeiden

Enttäuschend für die FW war jedoch die Aussage, dass die Planungen für den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens oberhalb von Bad Soden-Salmünster in den letzten fünf Jahren keinen Schritt weitergekommen sind. Die Bedenken des Regierungspräsidiums Darmstadt, dass ein angrenzender Hang rutschen könnte, sind bis heute nicht ausgeräumt, obwohl ein Fachbüro bei geologischen Messungen in den letzten Jahren keine Erkenntnisse in diese Richtung gewinnen konnte. „Ein derzeit möglicher Fertigstellungstermin frühestens in 2028 ist für unsere Stadt und die gesamte Region nicht akzeptabel“, so GWL Fraktionsvorsitzender Hans-Georg Schiesser.

Extreme Wetterlagen könne man auch für den Main-Kinzig-Kreis nicht ausschließen. „Vielerorts können Starkregen auftreten, wenn Tiefdruckgebiete sich über einer Region festsetzen. Ein nachhaltiger, vorausschauender Hochwasserschutz im Kinzigtal ist unabdingbar“, so der Fraktionsvorsitzende der FW Carsten Kauck, in seiner Bewertung der geplanten Projekte, die sich teilweise schon 20 Jahre in der Planung befinden.

Für die Freien Wähler im Main-Kinzig-Kreis genießen beide Projekte größte Priorität. Deshalb werden wir auf Kreisebene darauf drängen, dass das Land Hessen und das Regierungspräsidium Darmstadt die vorgesehenen Hochwasserschutzmaßnahmen zeitnah umsetzen muss. „Es gilt, unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch unsere heimische Wirtschaft entlang unserer Bäche und Flüsse, vor möglichem Hochwasser ausreichend zu schützen“, so der Vorsitzende der FW Main-Kinzig, Heinz Breitenbach.

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