Online Veranstaltung der Grünen Main-Kinzig zur Parität in Führungspositionen

Online Veranstaltung der Grünen Main-Kinzig zur Parität in Führungspositionen

Main-Kinzig (G/mf). „Obwohl Frauen mittlerweile über fünfzig Prozent der HochschulabsolventInnen ausmachen, sind sie in Führungspositionen immer noch stark unterrepräsentiert“, eröffnet Monika Kühn-Bousonville die Veranstaltung „Powerfrauen und Frauenpower – Frauen in Führungspositionen“. Eingeladen hatte der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Main-Kinzig. „Von Frauen geführte Unternehmen sind nachweislich erfolgreicher und trotzdem ist dies bei keinem der DAX-Unternehmen der Fall.“ Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit neben der Kandidatin für den Kreistag auch mit Caroline Krohn, Bundestagsdirektkandidatin für den Lahn-Dill-Kreis, und Gianina Zimmermann, Sprecherin der Grünen Frauen Hessen, über Ursachen und Lösungen für die Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt zu diskutieren.

„In der Politik können wir natürlich Anreize schaffen oder Gesetze verabschieden, die mehr Frauen in Führungspositionen bringen. Aber die Benachteiligung ist auch ein kulturelles Problem“, meint Krohn. „Männer verhindern oft nicht absichtlich den Aufstieg von Frauen, sondern handeln nach eingeübten Mustern. Zum Beispiel reduzieren sie Frauen auf ihr Äußerliches und begegnen ihnen nicht als Unternehmerinnen oder Führungspersönlichkeiten auf Augenhöhe“, sagt Krohn. Trotzdem hätten gerade Politikerinnen viele Möglichkeiten etwas an dieser Kultur zu ändern. „Wir haben eine wichtige Vorbildfunktion und sollten den Erfahrungsaustausch untereinander fördern.“

„Man darf aber nicht nur fordern, dass es mehr Frauen in Führungspositionen gibt. Man sollte auch aufzeigen, was es bedeutet, zum Beispiel im Vorstand oder in einem Aufsichtsrat zu sitzen und wie man dort hinkommt“, so Gianina Zimmermann. „Gleichzeitig ist es ein Problem, dass Männer bei der Besetzung von Führungspositionen zunächst in ihrem engeren, meist auch von Männern dominierten, Umfeld suchen.“

Frauenpower und Powerfrauen

Gerade Bezahlbarkeit und Verfügbarkeit von Kinderbetreuung seien ein entscheidender Faktor für die Position von Frauen in der Arbeitswelt. „Es gibt Frauen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie arbeiten gehen, um davon den Kita-Platz für ihr Kind zu bezahlen oder einfach gleich zuhause zu bleiben. Aber Letzteres wirkt sich dann zum Beispiel negativ auf ihren Rentenanspruch aus“, erklärt Zimmermann.

In der sich anschließenden Diskussion teilten einige Teilnehmerinnen ihre persönlichen Erfahrungen in der Politik und Wirtschaft, als Angestellte oder Gleichstellungsbeauftragte. Dabei wurde auch die Wirkung der Sprache und Bildsprache zum Thema. Sie verstärke oft eingefahrene Strukturen, sei aber auch ein Hebel mit dem alle, auch die Politik, diese Strukturen aufbrechen könne.

Für die Grünen ist eine gleichberechtigte Gesellschaft selbstverständlich. Mit einer höheren Beteiligung der Grünen in Regierungen würden sie sich noch stärker für eine paritätische Besetzung von Führungspositionen einsetzen. „Frauen haben eine unglaubliche Power, mit der sie oft Arbeit in Beruf, Haushalt und Familie gleichzeitig bewältigend können“, so Gianina Zimmermann abschließend. „Wir müssen nur einen Weg finden, diese Powerfrauen in die einflussreichen Positionen in unserer Gesellschaft zu kriegen.“

Zum Bild, von links: Caroline Krohn, Gianina Zimmermann, Monika Kühn-Bousonville

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