Lesermeinung: „Rathaus dorthin, wo die Menschen sind“

Lesermeinung: „Rathaus dorthin, wo die Menschen sind“

Hier schreibt die Leserin …

Lesermeinung zum CDU-Artikel in „Mein Blättchen“ online vom 16.02.2021

„Die Bad Orber CDU will Altes Rathaus und ehemaliges Kaufhaus Langer zu einem modernen Verwaltungszentrum umbauen. Als ich den Artikel von der CDU in der GNZ – „Rathaus dorthin wo die Menschen sind“ also einfach ausgedrückt „Rückumzug der Orber Verwaltung zurück in das alte Rathaus“, gelesen habe, habe ich zuerst an einen vorzeitigen Aprilscherz gedacht. Das alte denkmalgeschützte und stark restaurierungsbedürftige Rathaus ist ohne Frage ein markantes Wahrzeichen von Bad Orb. In diesem Punkt stimme ich und sicher viele Bad Orber Bürger der CDU uneingeschränkt zu.

Die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten des alten Rathauses sind schon seit vielen Jahren ein zukunftsweisendes, wichtiges und sehr streitbares Thema in Bad Orb. Dieses Gebäude steht schon, seit dem Auszug der Orber Verwaltung fast leer und gammelt, wie man so schön sagt, vor sich hin. Jeder Bürger kann sich optisch, von dem schlechten und fortgeschrittenen Verfall der Außenfassade des historischen Rathauses überzeugen. Der Volksmund sagt, der Zahn der Zeit hat über die vielen Jahre an dem denkmalgeschützten und historischen Gebäude genagt. Hr. Kertel sagt in der Stadtverordnetenversammlung auch immer so schön, man soll nicht ständig in der Vergangenheit suchen. Aber es gibt ein Zitat von Helmut Kohl: „ Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“

Deshalb, wo war damals das Veto der CDU gegen den ehemaligen Bürgermeister Storck, dass die Stadtverwaltung aus dem Zentrum von Bad Orb und dem denkmalgeschützten Rathaus in das ehemalige Krankenhaus umzieht?
Wo war damals der Einwand der CDU gegen die Zahlung der Miete von 230.000,- Euro für das neue Rathaus?
Die Orber Bürger waren damals sehr entsetzt, dass die Stadtverwaltung in das ehemalige Krankenhaus umziehen sollte. Als CDU sollten Sie sich mal die grundlegende Frage stellen, warum ist denn damals die Verwaltung überhaupt aus dem historischen Rathaus aus der Mitte von Bad Orb, in das ehemalige Krankenhaus umgezogen?
Für den Punkt auf Ihrem Wahlprogramm „Rückzug der Orber Stadtverwaltung vom ehemaligen Krankenhaus in das alte Rathaus auf dem Salinenplatz“ dürfte es nach all den Jahren meiner Meinung nach zu spät sein! Die Mehrheit der Orber Einwohner hat sicher kein Verständnis für einen erneuten teuren Rückumzug der Stadtverwaltung. Sie haben ja in Ihrem Artikel geschrieben, wie Sie sich vorstellen, das in die Jahre gekommene und stark sanierungsbedürftige Rathaus, energetisch und behindertengerecht umbauen und finanzieren zu wollen. Den Euro kann man schließlich nur einmal ausgeben werden. Die zusätzlichen Finanzierungshilfen durch den Denkmalschutz und die energetischen Sanierungsmaßnahmen vom Staat werden wie ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Bei diesem ganzen Vorhaben sind die Millionen Euro noch nicht mit eingerechnet, die der Umzug der Verwaltung zurück in das alte Rathaus kosten würde. Ganz zu schweigen, von den Millionen für den Umbau des ehemaligen Kaufhaus Langer, das ja auch ein Leuchtturmprojekt in Bad Orb ist.

Sie schreiben in Ihrem Artikel, dass Sie dadurch die Miete von 230.000,- Euro von dem jetzigen Rathaus einsparen würden. Diese Miete für das Haus, in dem sich die Verwaltung jetzt befindet, geht an die König-Ludwig-Stiftung. Sie finanziert damit die Kindergärten in Bad Orb. Wenn die Stadtverwaltung zurück ins alte Rathaus ziehen würde, würde der König-Ludwig-Stiftung das Geld zur Finanzierung der Kindergärten fehlen. Mit welchem Geld, das dann der Kinderbewahranstalt fehlen würde, sollen die Kindergärten finanziert werden? Ihren Vorschlag zufolge, ein medizinisches Versorgungszentrum einzurichten, dürfte schwer werden, wie ich schon in dem Artikel „Wahlprogramm Ärztehaus in Bad Orb“ geschildert habe.

Der letzte Satz von Herrn Prehler und von Herrn Schweitzer in ihrem Artikel ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis und unwürdig für die Christlich Demokratische Union in Bad Orb so um die Wählerstimmen der Orber Bürger zu betteln. Es sollte die Partei die meisten Stimmen von den Orber Bürgern bekommen, die am überzeugendsten und mit den besten Programmpunkten für Bad Orb ist. Damit Bad Orb endlich aus dem tiefen Tal wieder rauskommt bzw. aus ihren Dornröschenschlaf geweckt wird.

Margitta Schulze, Bad Orb

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