Nachhaltiges Pfandbechersystem in konkreter Umsetzung

Nachhaltiges Pfandbechersystem in konkreter Umsetzung

Main-Kinzig (MKK/jkm). Bereits vor gut einem Jahr wurde mit dem MainKinzigKrug ein nachhaltiges und soziales Pfandbechersystem vorgestellt. Nach einem vielversprechenden Start ist das Projekt dann ebenfalls durch die Corona-Pandemie ausgebremst worden, wie die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler berichtet. Doch nun ist ein erneuter Anlauf mit einem zusätzlichen Partner und sechs engagierten Kommunen vorgesehen.

Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft wird als Koordinator und Förderer für das Mehrweg-Pfandsystem im Main-Kinzig-Kreis die überzeugende Idee ab sofort unterstützen. Das entsprechende Konzept hatte das Amt für Umwelt, Naturschutz und den ländlichen Raum erstellt. Im Mittelpunkt steht dabei der MainKinzigKrug, der von der Hanauer Firma NOWASTE entwickelt wurde.

Die Becher werden aus nicht aus petrochemischen Erzeugnissen, sondern  nachwachsenden Rohstoffen, die unter anderem bei der Holzverarbeitung anfallen. Sie sind gesundheitlich unbedenklich sowie absolut geschmacksneutral. Auch die Reinigung in Spülmaschinen ist kein Problem. „Mit dieser Alternative können wir Einwegbecher ersetzen und für die Städte und Gemeinden das Müllaufkommen im Außenbereich erheblich reduzieren“, sagt Simon Goerge, Betriebsleiter der Abfallwirtschaft des Main-Kinzig-Kreises. Das Pfandsystem sorge zudem dafür, dass „die Becher nicht irgendwo in der Landschaft liegen bleiben“.

Beteiligt an diesem Konzept „Made in Main-Kinzig“ ist außerdem das Behinderten-Werk Main-Kinzig, welches die Bereitstellung und Gravur der Becher mit einem Speziallaser übernimmt und auch die Logistik. Damit kann das Projekt drei wertvolle Dinge miteinander verbinden, wie die Umweltdezernentin Susanne Simmler ausführt: Den ökologischen Anspruch, die regionale Wertschöpfung sowie das soziale Engagement bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung.

MainKinzigKrug verbindet ökologischen Anspruch, regionale Wertschöpfung und soziales Engagement

Vor diesem Hintergrund ist die Erste Kreisbeigeordnete sehr dankbar, dass nun mit sechs Kommunen die konkrete Umsetzung beginnt: Hanau, Rodenbach, Nidderau, Gelnhausen, Bad-Soden-Salmünster und Schlüchtern sind „quasi als Multiplikatoren für die gute Sache“ mit im Boot. Sie wollen auf Cafés, Bäckereien, Tankstellen und weitere Betriebe zugehen und diese dann auch mit Pfandmarken, Bechern und Werbematerial ausgestattet. Für die teilnehmenden Betriebe entstehen keine Kosten.  Rund 10.000 Becher stehen dafür schon bereit.

Kunden, die an dem Pfandsystem teilnehmen wollen, müssen einmalig einen Becherpass für drei Euro erwerben. Die damit verbundene Pfandmarke wird beim Kauf eines Kaffees abgegeben. Wird der leere Becher dann an einem teilnehmenden Betrieb abgegeben, erhält man dafür wieder eine Pfandmarke. Die zurückgegebenen Becher werden entsprechend gereinigt und wieder in Umlauf gebracht.

Zum Bild: Das Behinderten-Werk Main-Kinzig sorgt unter anderem für die Beschriftung der Becher.

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