In Wächtersbach: #SayTheirNames

In Wächtersbach: #SayTheirNames

Wächtersbach (ae). Wächtersbacher Antifaschist*innen und Antirassist*innen versammelten sich am Freitag mittag spontan vor dem Schloss, um ihre Solidarität mit den Angehörigen der Opfer des rassistischen Anschlages vom 19. Februar 2020 in Hanau zum Ausdruck zu bringen.

Der deutsche Rassist Tobias Rathjen hat dort vor einem Jahr neun Mitbürger*innen ermordet. Gemeinsam mit den Angehörigen der Opfer fordern die Wächtersbacher unter dem Hashtag #SaytheirNames: Erinnerung. Gerechtigkeit. Aufklärung. Und Konsequenzen. Denn viele Fragen rund um den Anschlag sind bis heute offen, viele Konsequenzen sind nicht gezogen worden.

Die Wächtersbacher*innen erinnerten während ihrer Gedenkveranstaltung auch an ihren Mitbürger Bilal, der Schutz im Städtchen suchte, aber am 22. Juli 2019 den Anschlag des deutschen Rassisten Roland Koch nur knapp und schwer verletzt überlebte. Sie gedachten aller Opfer rassistischer Anschläge in den zurückliegenden Jahren.

Erwähnung fand auch der strukturelle Rassismus, der in Europa besorgniserregend wächst und unter anderem dafür sorgt, dass die humanitäre Lage in den Elendslagern etwa von Samos oder von Bihac täglich trostloser wird. Es ist eine Verletzung von universellen Menschenrechen, der es auch zu verdanken ist, dass im Mittelmeer fast täglich Menschen ertrinken, erinnerte Stephan Siemon, der Mitglied der Seenotrettungsorganisation Sea Eye ist.

#SayTheirNames: Die Namen der Opfer von Hanau – Gökhan Gültekin – Sedat Gürbüz – Said Nessar Hashemi – Mercedes Kierpacz – Hamza Kenan Kurtović – Vili-Viorel Păun – Fatih Saraçoğlu – Ferhat Unvar – Kaloyan Velkov – wurden vorm Wächtersbacher Rathaus laut verlesen. Eine Gedenkminute beschloss das spontane Treffen der Antifaschist*innen.

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